Eswatini

Eswatini ist eins der 10 schlimmsten Länder der Welt für erwerbstätige Menschen

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Protestierende fordern die Freilassung eswatinischer politischer Gefangener vor dem Konsulat Eswatinis in Johannesburg, Südafrika. In Eswatini werden führende Gewerkschaftsvertreter*innen und Menschenrechtsaktivist*innen weiterhin unerbittlich verfolgt, wobei Morde und Entführungen inzwischen an der Tagesordnung sind.

Die Regierung hat den Rechtsstaat systematisch untergraben und es nicht geschafft, gegen die Korruption vorzugehen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wurde erheblich eingeschränkt, und die Medien unterlagen vollständig der Kontrolle des Königs. Bezeichnend für die schwierigen Bedingungen für Einzelpersonen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen ist die brutale Unterbindung der Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit. Führende Gewerkschaftsmitglieder und Aktivist*innen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, wurden brutal verfolgt.

SWATCAWU-Generalsekretär auf Fahndungsliste

Nachdem er von der Regierung auf eine Fahndungsliste gesetzt worden war, hält sich der Generalsekretär der Swaziland Transport, Communication and Allied Workers’ Union (SWATCAWU), Sticks Nkambule, nach wie vor im Untergrund auf. Er wurde vor 18 Monaten ins Exil gezwungen, als sein Name von der Polizei wegen angeblicher Straftaten zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Nun wird er ohne Begründung wegen Missachtung des Gerichts angeklagt. Es handelt sich hierbei um den neuesten Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen, nachdem im Jahr 2022 ein Mordanschlag auf ihn verübt und eine Polizeirazzia in seinem Haus durchgeführt worden war.

Vorsitzender der Lehrkräftegewerkschaft wegen Gewerkschaftsarbeit entlassen

Am 29. August 2023 wurde der Vorsitzende der Swaziland National Association of Teachers (SNAT), Mbongwa Ernest Dlamini, von der Schulbehörde wegen angeblicher Abwesenheit im Zusammenhang mit seiner Gewerkschaftsarbeit aus dem Schuldienst entlassen. Seit 2020 ist Dlamini immer häufiger Schikanen ausgesetzt, von Versetzungen über Suspendierungen und Gehaltskürzungen bis hin zu tätlichen Angriffen auf sein Leben, die in einem Schusswechsel gipfelten.