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Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) ist die globale Stimme der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit.

Hauptaufgabe des IGB ist die Förderung und Verteidigung der Arbeitnehmerrechte und -interessen durch die internationale Zusammenarbeit der Gewerkschaften, globale Kampagnen und Lobbyarbeit bei den großen globalen Institutionen.

Zu seinen wichtigsten Arbeitsbereichen gehören: Gewerkschafts- und Menschenrechte; Wirtschaft, Gesellschaft und Arbeitsplatz; Gleichstellung und Nichtdiskriminierung sowie internationale Solidarität.

Der IGB verfolgt die Prinzipien Gewerkschaftsdemokratie und gewerkschaftliche Unabhängigkeit. Die leitenden Organe des Bundes sind sein Kongress, der alle vier Jahre stattfindet, sowie sein Vorstand und sein Lenkungsausschuss.

Der IGB hat drei Regionalorganisationen: die Regionalorganisation für Asien/Pazifik (IGB-AP), die Regionalorganisation für Afrika (IGB-AF) und die Regionalorganisation für Gesamtamerika (IGB-TUCA), und er arbeitet eng mit dem Europäischen Gewerkschaftsbund zusammen, u.a. im Rahmen des Pan-Europäischen Regionalrates.

Der IGB unterhält zudem enge Beziehungen zu den Globalen Gewerkschaftsföderationen (GUF) und zum Gewerkschaftlichen Beratungsausschuss bei der OECD (TUAC). Außerdem arbeitet er eng mit der Internationalen Arbeitsorganisation und mit verschiedenen anderen Sonderorganisationen der UN zusammen.

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Das Ziel dieser Jugendkampagne ist es, Euch noch mehr Instrumente für die Organisation von Kampagnen zur Verfügung zu stellen, in Form von Materialien mit noch mehr Gründen, Gewerkschaftsmitglied zu werden: alles, was Gewerkschaften auf internationaler Ebene tun können.

In aller Welt können Menschen Gewerkschaften beitreten, um ihre Löhne und Arbeitsbedingungen zu verbesser n. Je mehr Leute beitreten, desto stärker wird die Gewerkschaft. Gewerkschaften verhandeln und vertreten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in allen möglichen Branchen und in verschiedenen Berufen. Ihre Mitglieder kommen in den Genuss des „Gewerkschaftsvorteils“ in Form von höheren Einkommen und einem besseren Arbeitsalltag. Jede Gewerkschaft weiß am besten, wie Beschäftigte ermutigt werden können, ihr beizutreten und wie Gewerkschaftsmitglieder in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld, am Arbeitsplatz oder in jeder anderen Situation organisiert werden können. Es gibt so viele Möglichkeiten der Organisationsarbeit wie es Arbeitsplätze und Gewerkschaften gibt.

Ihr seid eingeladen, diese Instrumente für Euren eigenen Vorteil und in jeder für Euch geeigneten Weise zu nutzen. Wir schlagen vor, dass Ihr Euch überlegt, wie Ihr die folgenden Materialien in Eure vorhandenen Mitgliederwerbungs- und Jugendkampagnen einbeziehen könnt. Wenn sich Eure Gewerkschaft nicht spezifisch darauf konzentriert, jugendliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anzusprechen, dann wäre jetzt vielleicht der Moment, damit zu beginnen. Wir hoffen, dass Euch diese Instrumente dabei helfen.

DU kannst etwas bewegen

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Über ein Jahr lang hat der IGB seine Kampagne für Frieden und die Abschaffung von Atomwaffen unter dem Motto "Nein zu Atomwaffen" durchgeführt, in deren Rahmen eine weltweite Petition organisiert wurde. Hier könnt Ihr die Petition im Wortlaut einsehen.

Es ist uns gelungen, insgesamt 6 704 493 Unterschriften zu sammeln, weltweit, in allen Regionen und in vielen verschiedenen Ländern, sowohl auf Papier als auch online. Die Petition wurde in Zusammenarbeit mit dem japanischen Gewerkschaftsbund Rengo und UNI Global Union organisiert.
Anfang Mai 2010 fand im UN-Gebäude in New York die Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrages statt, bei der alle drei Organisationen, IGB, Rengo und UNI Global Union, den Vereinten Nationen die Unterschriften übergeben haben.

Der IGB und Rengo haben zudem ein Seminar in New York organisiert, bei dem Professor Gareth Evans von der Internationalen Kommission für nukleare Nichtverbreitung und Abrüstung (International Commission on Nuclear Non-Proliferation and Disarmament) die Hauptrede hielt. Weitere Reden hielten: Guy Ryder, Generalsekretär IGB; Nobuaki Koga, Präsident Rengo; Takaaki Sakurada, Vorsitzender des UNI-Verbindungsbüros in Japan; Bürgermeister Tadatoshi Akiba aus Hiroshima; Bürgermeister Tomihisa Taue aus Nagasaki; sowie Gewerkschaftsteilnehmer aus Indien: Thampan Thomas, HMS, und Chandrasekheran Raghavan, INTUC. Muhammad Zahoor Awan, PWF (Pakistan), und Maung Min Nyo, FTUB (Birma), waren ebenfalls zur Teilnahme an der Konferenz und der Podiumsdiskussion eingeladen, konnten jedoch aufgrund logistischer Schwierigkeiten nicht anreisen.

Vielen Dank all denen, die unsere Petition unterschrieben und unsere Kampagne unterstützt haben. Obwohl diese spezifische Kampagne jetzt zu Ende ist, wird sich der IGB selbstverständlich weiterhin für Frieden und Abrüstung einsetzen.

Millionen Unterschriften an UN übergeben

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Zwangsarbeit ist jede Form von Arbeit oder Dienstleistung, die gegen den Willen einer Person unter Androhung von Strafe erbracht werden. Sie kommt zunehmend in der Privatwirtschaft in beschäftigungslosen und unter regulierten Sektoren wie der Bauwirtschaft, der Land- und Fischereiwirtschaft, der Hausarbeit, im Bergbau und in der Prostitution vor. Über 12,3 Mio. Menschen arbeiten heute in Zwangsarbeit, fast alle Länder sind hiervon betroffen. Menschenhandel, Schuldknechtschaft und Zwangsarbeit im Gefängnis sind Beispiele für Formen von moderner Zwangsarbeit.

Mit Kinderarbeit ist die Arbeit von Kindern unter 18 Jahren gemeint, die geistig, körperlich, sozial und/oder moralisch gefährlich oder schädlich ist, und die ihren Schulbesuch behindert. Zwangsarbeit und Kinderarbeit sind eng miteinander verbunden. Sie kommen in denselben geographischen Regionen und denselben Branchen vor und werden hauptsächlich verursacht durch Armut und Diskriminierung. Bis zu 50 % aller Menschen in Zwangsarbeit sind Kinder.

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Menschenwürdige Arbeit und ein menschenwürdiges Leben für Frauen ist eine weltweite Kampagne zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz und in den Gewerkschaften.

Die wichtigsten Ziele der Kampagne sind:

- Einsatz für menschenwürdige Arbeit für Frauen und Gleichstellung in Arbeitspolitik und Beschäftigungsvereinbarungen
- Förderung von Gleichstellung in gewerkschaftlichen Strukturen, Maßnahmen und Aktivitäten sowie ein deutlicher Anstieg der Zahl der weiblichen Gewerkschaftsmitglieder und der Frauen in Führungspositionen.

Im Jahr 2010 liegt der Schwerpunkt der Kampagne Menschenwürdige Arbeit und ein menschenwürdiges Leben auf dem Organisieren von jungen Arbeitnehmerinnen.

Seit ihrem Start am 8. März 2008, nehmen 102 Gewerkschaftsorganisationen in 64 Ländern an dieser Kampagne teil und unterstützen sie.

 Einsatz für menschenwürdige Arbeit für Frauen und Gleichstellung in Arbeitspolitik

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Angesichts der Notwendigkeit einer fairen, ehrgeizigen und verbindlichen Einigung im Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) über u. a. die Senkung von Emissionen, die differenzierte Haftung, die Finanzierung von Klimapolitik arbeitet der IGB aktiv daran, dass die Gewerkschaftsbewegung an der Klimaagenda mitwirkt und an der Entwicklung einer umfassenden Strategie für einen “gerechten Übergang” für Beschäftigte und alle Menschen, um sicherzustellen, dass wir alle Teil einer nachhaltigen, Kohlenstoffarmen Wirtschaft sind und in den Genuss von menschenwürdigen und umweltfreundlichen Beschäftigungsverhältnissen kommen.

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Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben heute entweder keine Arbeit oder sind gezwungen, bestimmte Tätigkeiten auszuüben oder bekommen weniger Lohn aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Religion, Hautfarbe, Nationalität, ihrer ethnischen Herkunft, sexuellen Orientierung, politischen Meinung, sozialen Herkunft, ihres Alters oder ihrer Behinderung. Diskriminierung am Arbeitsplatz ist ein weit verbreitetes und hartnäckiges Phänomen und kann im Laufe der Zeit auch sehr heimtückische Formen annehmen, wie etwa die Voreingenommenheit gegen Menschen mit HIV/AIDS. Eine gerechtere Verteilung von Beschäftigungsmöglichkeiten, Produktivkräften und -mitteln, einschließlich Bildung, ist dringend notwendig.

Die Erlangung von Gleichstellung bei der Arbeit ist ein wichtiges Ziel der Gewerkschaftsbewegung. Der IGB und seine Mitgliedsorganisationen setzen sich ein im Kampf gegen Diskriminierung, für die Förderung von Chancengleichheit und Vielfalt am Arbeitsplatz. Die Sicherstellung der Annahme und Durchführung von wirksamen Rechtsvorschriften ist zwar unerlässlich, sie reicht jedoch allein nicht aus. Der soziale Dialog und Kollektivverhandlungen sind wichtige Instrumente zur Beseitigung von diskriminierenden Praktiken. Die Kampagnen von Gewerkschaften und Mobilisierungsarbeit bieten die notwendige Unterstützung, wenn es darum geht, eingefahrene Stereotypen und Vorurteile in Frage zu stellen und Antworten der Politik hervorzubringen. Im Kontakt mit Menschen, die Opfer von Diskriminierung geworden sind, bieten Gewerkschaften nicht nur eine starke Plattform, über die Rechte eingefordert werden können. Gewerkschaften steigern so auch ihre Möglichkeiten, verschiedene Gruppen in unseren vielfältigen Gesellschaften zu organisieren.

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Der IGB möchte die Regierungszusammenarbeit stärken, um sicherzustellen, dass die soziale Dimension der Globalisierung, einschließlich der menschenwürdigen Beschäftigung und der grundlegenden Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Mittelpunkt der Entscheidungsprozesse der weltweit größten Global- und Regionalinstitutionen steht. Zu diesen Institutionen zählen die G-20, die Weltbank, der Internationale Währungsfonds (IWF), die Welthandelsorganisation (WTO) und die Vereinten Nationen sowie ihre Fachagenturen, insbesondere die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) mit ihrer dreigliedrigen Struktur und ihrem Mandat zur Festlegung internationaler Sozialstandards.

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Der IGB ist davon überzeugt, dass der Arbeitsplatz als Ort für die Bekämpfung der HIV/AIDS -Pandemie eine entscheidende Rolle spielt. Arbeitgeber und Beschäftigtenorganisationen spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung und Unterstützung von nationalen und internationalen Bemühungen im Kampf gegen HIV/AIDS in der Arbeitswelt bzw. durch sie. Der Arbeitsplatz spielt eine Rolle bei der Sicherstellung eines nicht-diskriminierenden Umfelds für Menschen, die mit HIV leben.

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Aus dem IGB-Solidaritätsfonds werden Gewerkschaftsaktivitäten in den bedürftigsten Ländern unterstützt. Organisationen und Einzelpersonen, die Not leiden oder unterdrückt werden, wird geholfen, Gewerkschaftskampagnen, Organisierungsarbeit und der Ausbau von Kapazitäten und Strukturen werden unterstützt. Beaufsichtigt und verwaltet wird der Fonds vom Verwaltungsrat des Solidaritätsfonds. Über Bereitstellungen aus dem Fonds entscheidet der Verwaltungsrat, dessen Vorsitz Cathy Feingold, einer der beiden stellvertretenden Präsidenten des IGB, führt.

Der Fonds wird aus freiwilligen Beiträgen von IGB-Mitgliedsorganisationen finanziert.

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Das Netzwerk für die gewerkschaftliche Entwicklungszusammenarbeit (engl. TUDCN) ist eine Initiative des IGB, an der seine Mitgliedsorganisationen, solidarische Unterstützung gewährende Organisationen (Solidaritätsorganisationen), die Vertreter der IGB-Regionalorganisationen und die Globalen Gewerkschaftsföderationen (GUFs) beteiligt sind. Ziel des Netzwerkes ist es, eine Gewerkschaftsperspektive in die internationale entwicklungspolitische Debatte einzubringen und die Koordination sowie die Wirksamkeit der gewerkschaftlichen Entwicklungszusammenarbeitsaktivitäten zu verbessern.

Die Aktivitäten des Netzwerkes sind schwerpunktmäßig auf Lobbyarbeit und den Kapazitätenausbau ausgerichtet, einschließlich der Organisation von Konferenzen und Seminaren sowie der Veröffentlichung eines regelmäßig erscheinenden Nachrichtenblattes Trade Union Focus on Development sowie einer Reihe von entwicklungspolitischen Dokumenten, inklusive politischer Erklärungen und Forschungsprojekten des TUDCN.

Die Entwicklungszusammenarbeitsstrategie des IGB basiert auf dem Prinzip der demokratischen Teilhabe. Das TUDCN ist der festen Überzeugung, dass die Menschen selbst für ihre entwicklungspolitischen Maßnahmen verantwortlich sein sollten.

Das TUDCN hat seine Arbeit im Jahr 2007 aufgenommen und wird von den Mitgliedsorganisationen sowie von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt.

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Frauen sind verstärkt zu einem Bestandteil der Erwerbsbevölkerung und der Gewerkschaften geworden, und es gab wichtige Errungenschaften in der Organisierungsarbeit, bei Kollektivverhandlungen und bei ihren Rechten. Dennoch sind Frauen in prekären, unterqualifizierten und unterbezahlten Beschäftigungsverhältnissen mit wenig Aussicht auf ein berufliches Fortkommen nach wie vor übermäßig stark vertreten.

Der IGB und seine Mitgliedsorganisationen arbeiten gemeinsam daran, die Rechte der Frauen und die Gleichstellung voran zu bringen. Der IGB fördert Gleichstellung am Arbeitsplatz und die umfassende Einbindung von Frauen in Gewerkschaften, einschließlich ihrer Entscheidungsgremien.

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Junge Menschen sind für die Zukunft der Gewerkschaftsbewegung und für die Stärke, Wirksamkeit und Legitimität von Gewerkschaftsorganisationen von entscheidender Bedeutung. Jugendliche lehnen Gewerkschaften nicht ab. Oftmals identifizieren sie sich vielmehr stark mit deren Grundsätzen und Werten. Allerdings haben sie auch häufig Schwierigkeiten, ihren Platz in Gewerkschaftsstrukturen und Aktivitäten zu finden. Es ist wichtig, dass Gewerkschaften in ihrer Politik und bei ihren Aktivitäten besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen von jugendlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eingehen, ihnen das Gefühl geben, willkommen zu sein und die Hindernisse aus dem Weg räumen, die ihnen eine vollständige Teilnahme erschweren.

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Die Delegierten des 2. IGB-Weltkongresses werden aus Ländern kommen, die alle in der einen oder anderen Weise und in unterschiedlichem Umfang die Auswirkungen der globalen Krise spüren. Für die Menschen, die sie vertreten, hat dies häufig akute Not und große Unsicherheit mit sich gebracht. Und für ihre Gewerkschaften sind alte Probleme dringlicher geworden und neue hinzugekommen.

Die Gewerkschaften sind nicht die Einzigen, die versuchen, Wege aus der Krise zu finden und sicherzustellen, dass das, was nach ihr kommt, wesentlich besser ist als das, was ihr vorausging und dafür sorgt, dass sich die Ungerechtigkeiten und das Leid der Vergangenheit nicht wiederholen. Da zahlreiche Ursachen der Krise jedoch fest in der Welt der Arbeit verwurzelt sind und viele von ihnen globale Ausmaße angenommen haben, steht die internationale Gewerkschaftsbewegung vor besonderen Herausforderungen, die sowohl Verantwortung als auch gewisse Chancen mit sich bringen.

Der IGB ist überzeugt, dass es nach jahrzehntelanger Ungerechtigkeit jetzt an der Zeit ist, dass die Menschen – alle Menschen – von der Globalisierung profitieren und dass der Weg aus der Krise direkt zu globaler sozialer Gerechtigkeit führen muss.

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Sportfans, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Aktivisten und Verbraucher weltweit haben sich im Rahmen einer Kampagne zusammengeschlossen, um dafür zu sorgen, dass Sportveranstaltungen für die Beschäftigten, die Sportartikel herstellen und Sportstätten errichten, genauso fair sind wie für die Athleten – egal, ob es sich um Olympia, UEFA, FIFA, die Commonwealth-Spiele oder andere Sportereignisse handelt. International vereinbarte Normen sollten am Arbeitsplatz in gleicher Weise geachtet werden wie im Stadion.

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  • Seit 2015 verfügt das reichste Prozent über mehr Wohlstand als der Rest der Welt zusammen
    (Oxfam)
  • 71% der Menschen wollen, dass ihre Regierungen auf eine Lohnerhöhung für die Beschäftigten hinarbeiten
  • 80% der Menschen halten den Mindestlohn in ihrem Land für zu niedrig
    Weltweite Umfrage des IGB 2017 https://www.ituc-csi.org/ituc-frontlines-poll-2017

In diesem Jahr findet der Welttag für menschenwürdige Arbeit (WFMA) am 7. Oktober zum zehnten Mal statt. Millionen Menschen nehmen seit 2008 aus diesem Anlass an Veranstaltungen teil, und auch in diesem Jahr ist dies ein Tag, an dem überall auf der Welt mobilgemacht wird. An diesem Tag treten alle Gewerkschaften weltweit für menschenwürdige Arbeit ein. Menschenwürdige, gute Arbeit muss im Mittelpunkt staatlicher Maßnahmen stehen, die darauf abzielen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und eine neue globale Wirtschaft aufzubauen, bei der die Menschen im Vordergrund stehen. Keine Aktivität ist für den Welttag für menschenwürdige Arbeit zu groß oder zu klein, ob es sich um eine Diskussion am runden Tisch, eine Großdemonstration, einen Protestbrief, eine Flashmob-Aktion oder etwas vollkommen anderes handelt. In diesem Jahr liegt der globale Fokus auf den weltweiten Bemühungen um existenzsichernde Mindestlöhne und eine Lohnerhöhung für alle erwerbstätigen Menschen. Die Regierungen sollten der Forderung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach menschenwürdigen Löhnen, gefahrenfreien und sicheren Arbeitsplätzen und einem Ende profitgieriger Konzerne, die die Regeln der Wirtschaft festlegen, nachkommen. Es muss daher dafür gesorgt werden, dass die Mindestlöhne für einen menschenwürdigen Lebensstandard ausreichen und dass alle Beschäftigten das Recht auf einen Gewerkschaftsbeitritt und auf Tarifverhandlungen haben.

Da der 7. Oktober in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, werden sich manche Organisationen eventuell dafür entscheiden, ihre Veranstaltungen in der Woche davor oder danach abzuhalten.

Unter welches Motto Eure Organisation ihre Aktivitäten zum Welttag für menschenwürdige Arbeit auch stellen mag, bitte haltet uns auf dem Laufenden und sendet Eure diesbezüglichen Informationen an [email protected]. Falls Ihr noch Fragen habt, könnt Ihr diese ebenfalls an die genannte Adresse schicken.

Wir werden in Kürze weitere Informationen zu Materialien liefern, die Ihr für den Aktionstag, die sozialen Medien und Webseiten verwenden könnt, einschließlich Beispielen für die von verschiedenen Organisationen geplanten Aktivitäten.

Stopp der Profitgier: Die Welt braucht eine Lohnerhöhung

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Gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen, seinen Regionalorganisationen, den Globalen Gewerkschaftsföderationen und nichtstaatlichen Organisationen organisiert der IGB Kampagnen für die universelle Achtung der Gewerkschaftsrechte, wie in den Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) verankert.

Der IGB verteidigt Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, wenn ihre grundlegenden Menschenrechte aufgrund ihrer Gewerkschaftsarbeit verletzt werden. Er wehrt sich aber auch gegen andere Arbeitnehmerrechtsverletzungen und sonstige Verletzungen der Menschenrechte, vor allem wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon betroffen sind.

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Die IAO-Agenda für menschenwürdige Arbeit wurde von Juan Somavia initiiert, der 1999 sein Amt als Generaldirektor der IAO antrat. Innerhalb relativ kurzer Zeit führte diese Agenda zu einem internationalen Konsens darüber, dass produktive Beschäftigung und menschenwürdige Arbeit Schlüsselelemente für die Bekämpfung der Armut sind. Im Abschlussdokument des UN-Weltgipfels im September 2005 verpflichteten sich 150 Staats- und Regierungschefs dazu, eine volle und produktive Beschäftigung und menschenwürdige Arbeit zu einer zentralen Zielsetzung der diesbezüglichen nationalen und internationalen Politik zu machen.

Um die Länder anzuspornen, im Sinne dieser gemeinsamen Erklärung zu handeln, haben fünf Organisationen — Solidar, IGB, EGB, World Solidarity und das Global Progressive Forum — beim Weltsozialforum in Nairobi im Januar 2007 die Kampagne „Menschenwürdige Arbeit, menschenwürdiges Leben” initiiert und seither in einer Allianz zusammengearbeitet, um menschenwürdige Arbeit und menschenwürdiges Leben allen Menschen in der Welt zugänglich zu machen. Die Notwendigkeit menschenwürdiger Arbeitsbedingungen, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können, ist dringlicher als je zuvor.

Bei der Kampagne für menschenwürdige Arbeit geht es darum:
- die Bevölkerung, die Entscheidungsträger und die wichtigsten Institutionen in Bezug auf menschenwürdige Arbeit zu sensibilisieren;
- deutlich zu machen, dass menschenwürdige Arbeit den einzig nachhaltigen Weg aus der Armut darstellt und von grundlegender Bedeutung für Demokratie und sozialen Zusammenhalt ist;
- menschenwürdige Arbeit in den Mittelpunkt der Entwicklungs-, Wirtschafts-, Handels-, Finanz- und Sozialpolitik auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu rücken.

Die Allianz hat Personen und Institutionen dringend gebeten, einen Aufruf zum Handeln für menschenwürdige Arbeit, menschenwürdiges Leben für zwei Jahre zu unterschreiben. Am Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober 2009 hat die Allianz die Unterschriften und Unterstützungsbekundungen für den Aufruf zum Handeln mehreren Institutionen in aller Welt übergeben: der Afrikanischen Union in Äthiopien, der Organisation Amerikanischer Staaten im Rahmen einer Konferenz in Buenos Aires (Argentinien), der Welthandelsorganisation in der Schweiz, dem Europäischen Parlament in Brüssel (Belgien) und der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds im Rahmen einer Konferenz in Istanbul (Türkei).

Menschenwürdige Arbeit und ein menschenwürdiges Leben für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

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Die „Decisions for Life“-Kampagne stärkt und unterstützt junge Frauen einzeln und in Gruppen, damit sie überlegte Entscheidungen über Arbeit, Beruf und Familie treffen können, Zugang zu sicheren Beschäftigungsverhältnissen, Einkommen und Sozialleistungen haben, Chancengleichheit am Arbeitsplatz einfordern und ihre Führungskompetenz und ihr Verhandlungsgeschick verbessern können.

Die Kampagne ist Teil des Decisions for Life-Projekts. Dieses richtet sich an junge Arbeitnehmerinnen in acht großen Berufsgruppen im Dienstleistungssektor und möchte zu besseren Arbeitsbedingungen für junge Frauen beitragen und die Zahl der jungen weiblichen Gewerkschaftsmitglieder und -führer erhöhen.

Um diese Frauen zu erreichen, verfolgt das Projekt einen Dreifach-Ansatz mit einer Kombination aus Gewerkschaftskampagnen an der Basis auf nationaler Ebene, in den Medien und im Internet sowie mit verschiedenen Untersuchungen.

Das Projekt läuft derzeit in 14 Ländern.

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Über 200 Millionen Menschen leben und arbeiten in einem Land, dessen Staatsangehörigkeit sie nicht besitzten oder in dem sie nicht geboren wurden. Zusammen mit ihren Familen bilden ArbeitsmigrantInnen die mit Abstand größte Gruppe unter allen Migranten. Migration ist daher eine Frage des Arbeitsmarktes. Menschen migrieren auf der Suche nach menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und um ihren Familien eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Die meisten Länder der Welt sind Ursprungs-, Ziel- oder Transitländer für ArbeitsmigrantInnen, viele Länder sind mehreres zugleich. Ungleiche Behandlung von ArbeitsmigrantInnen führt zu schlechteren Löhnen und Arbeitsbedingungen aller Arbeitnehmer. Daher bedeutet der Schutz der Rechte von Migranten, allen Arbeitnehmern menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Denn Rechte für MigrantInnen sind Rechte für ArbeitnehmerInnen!

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Arbeitnehmer und Gewerkschaften werden das nicht zulassen!

Gibt es in Eurer Umgebung, in Eurem Land oder in Eurer Region eine katastrophale ökologische Situation?

Hat diese Situation erschreckende Auswirkungen auf die Natur, die Gesellschaft oder die Wirtschaft?

Wenn die Antwort Ja lautet, TUT ETWAS! Berichtet anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern überall auf der Welt über Eure Situation und Eure Erfahrungen!

Der IGB startet gegenwärtig eine Kampagne über die "Sieben Schrecken der Welt", bei der es um die sieben schlimmsten ökologischen Situationen weltweit geht, Situationen, die horrende Folgen für die Beschäftigten, die Gemeinwesen und die Umwelt auf globaler, regionaler und lokaler Ebene haben.

Wir müssen auf eine grünere Wirtschaft hinarbeiten, die sowohl die Menschen als auch die Umwelt respektiert! Es ist an der Zeit, dass Ihr über Eure Situation berichtet und die ökologischen Schrecken der Welt nicht hinnehmt! Die Gewerkschaften wissen, dass jeder Schaden, der dem Planeten zugefügt wird, eine Gefahr für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit darstellt, und wir werden nicht darüber hinwegsehen!

Der IGB ist dabei, unter dem Motto "Die sieben Schrecken der Welt" eine spezielle Umweltkampagne zu starten, um der Welt vor Augen zu führen, welche Auswirkungen die Zerstörung der Umwelt auf die Beschäftigten hat und dass Letztere bereit sind, für einen gerechten Übergang zu einer grüneren Wirtschaft aktiv zu werden. Wir müssen das Leben und die Lebensgrundlagen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer überall auf der Welt verbessern und sicherstellen, dass wir ihnen menschenwürdige Arbeitsmöglichkeiten bieten können.

Aus Euren Angaben über eine erschreckende Situation müssen die Folgen einer nicht nachhaltigen Produktion für die Menschen und die Umwelt hervorgehen.

Bitte schickt uns alle Informationen über Eure erschreckende Situation ein. Wir werden eine Onlineabstimmung organisieren, um Ende 2011 die sieben schlimmsten Schrecken der Welt auszuwählen. Nichts ist zu geringfügig oder zu groß, um in Betracht gezogen zu werden. Es kann sich um eine katastrophale Situation für wenige oder sehr viele Menschen handeln.

Die Ergebnisse werden während der internationalen Klimaverhandlungen im Dezember 2011 im Welt-der-Arbeit-Pavillon in Durban, Südafrika, vorgestellt.

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- Anhörungen –Arbeitnehmer/innen berichten dem IGB
- Podiumsteilnehmer/innen – Wer an der Untersuchung beteiligt ist
- Eingaben – Teilt uns mit, ob Eure Rechte bei der Arbeit in Gefahr sind
- Neue Fronten – Wo die Arbeitnehmerrechte in Gefahr sind
- Bis hierhin und nicht weiter – Im Oktober wird der Untersuchungsbericht dem Vorstand vorgelegt

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In 2015 Millennium Development Goals will expire. UN has launched a process of elaborating the post-2015 development framework that will replace the MDGs. The new framework is likely to be a new set of development goals, but their focus, scope and accountability mechanisms are still to be defined. UN, as well as some of the governments and CSO platforms will organise wide range of consultations that will feed in various ways into the official process, leading to the UN MDG Summit in September 2013.

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank, die ihre Arbeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aufgenommen haben, wurden ins Leben gerufen, um für globale Finanzstabilität und den Wiederaufbau nach dem Krieg zu sorgen. Der Internationale Währungsfonds hat ursprünglich nur an Krisenländer Kredite vergeben, um die Stabilität des globalen Finanzsystems zu sichern, später jedoch auch längerfristige Kredite ermöglicht, insbesondere für Länder mit niedrigem Einkommen. Das erklärte Ziel der Weltbankgruppe ist vor allem die wirtschaftliche Entwicklung und der Abbau der Armut. Sie gewährt Darlehen und Zuschüsse für Regierungen und Darlehen und Garantien für den privaten Sektor in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung wurden zudem mehrere regional ausgerichtete multilaterale Investitionsbanken ins Leben gerufen. Dazu gehören die Interamerikanische Entwicklungsbank, die Afrikanische Entwicklungsbank, die Asiatische Entwicklungsbank und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

Sorge bereiteten die Programme der internationalen Finanzinstitutionen (IFIs) den Gewerkschaften insbesondere in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die IFIs damit begannen, Strukturanpassungs- und Sparmaßnahmen zu Auflagen für ihre Kredite zu machen. Diese Auflagen haben häufig erhebliche Auswirkungen auf die Beschäftigung, die Reallöhne und soziale Programme gehabt und geben weiterhin Anlass zu Besorgnis aufseiten der Gewerkschaftsbewegung.

Im Einklang mit den Bemühungen des IGB um eine soziale Dimension der Globalisierung setzt er sich bei den IFIs für Maßnahmen ein, die der Schaffung nachhaltiger menschenwürdiger Arbeit Priorität einräumen und nicht der Privatisierungs-, Deregulierungs- und Sparpolitik, die charakteristisch für viele ihrer Interventionen ist. Der IGB fordert die Integration der Achtung grundlegender Arbeitnehmerrechte und menschenwürdiger Arbeit in die politischen Ratschläge und die Kreditgeschäfte der Institutionen. Dies beinhaltet auch Bemühungen um die Ausweitung des sozialen Schutzes sowie die Achtung internationaler Menschenrechte und Arbeitsnormen. Der IGB setzt sich zudem für die Förderung geeigneter Regeln und Verfahren für die Steuerung des Verhaltens privater Unternehmen ein, die finanzielle Unterstützung von den IFIs erhalten.

Das IGB/Global Unions-Büro in Washington, ein gemeinsames Büro des IGB und der Globalen Gewerkschaftsföderationen, vertritt die Interessen der internationalen Gewerkschaftsbewegung gegenüber dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und den regionalen multilateralen Entwicklungsbanken.

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Hausangestellte werden bei der Arbeit systematisch ausgebeutet und missbraucht. Mit der historischen Verabschiedung des IAO-Übereinkommens 189 über Hausangestellte am 16. Juni 2011 (begleitet von der Empfehlung 201) wurde den 50 bis 100 Millionen Hausangestellten weltweit nun Respekt und Anerkennung verschafft. Der Großteil dieser Beschäftigten sind Frauen, viele sind Wanderarbeitskräfte und Kinder.

Seit der IGB gemeinsam mit IDWN/IUL und anderen die Kampagne ‘12 bis 12’ gestartet hat, hat sich die Rechtslage von mehr als 10 Millionen Hausangestellten verbessert, durch die Ratifizierung von Ü189, Arbeitsrechtsreformen oder Tarifverträge, und über 20.000 Hausangestellte sind einer Gewerkschaft beigetreten.

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Für weitere Informationen, Bitte besucht unsere Internetseite : http://www.rerunthevote.org

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Die Gewerkschaftsgruppierung Labour 20 (L20) vertritt die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf der Ebene der G20. Sie setzt sich zusammen aus Gewerkschaften in den G20-Ländern sowie den internationalen Branchengewerkschaftsverbänden (GUFs) und wird vom Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) und vom Gewerkschaftlichen Beratungsausschuss (TUAC) bei der OECD koordiniert.

Seit dem Beginn der Finanzkrise 2008 beteiligt sich die L20 am zwischenstaatlichen Prozess der G20, um gemeinsam mit der Wirtschaft (B20), der Zivilgesellschaft (C20) und der Jugend (Y20) als eine der offiziellen "Outreach-Gruppen" für einen integrativen und konstruktiven Dialog über ‘Beschäftigung und Wachstum’ zu sorgen.

Die L20 übermittelt bei Konsultationen mit der Arbeitsgruppe Beschäftigung und den Treffen der Sherpas, bei den Zusammenkünften der Arbeits- und Finanzminister und den G20-Gipfeln die Schlüsselbotschaften der internationalen Gewerkschaftsbewegung. Die gemeinsamen Konsultationen der Sozialpartner mit den Staats- und Regierungschefs sowie mit den Finanz- und Arbeitsministern bilden einen integralen Bestandteil des G20-Prozesses.

Die Mitglieder der L20 formulieren ihre Schlüsselbotschaften im Rahmen eines breit angelegten Konsultationsprozesses und legen ihre politischen Ziele für jede G20-Präsidentschaft bei einem L20-Gipfel fest.

Die Strategien und Lobbyaktivitäten der L20 werden sich konzentrieren auf:

  • die Fortsetzung der Arbeit der Untergruppe bezüglich des Anteils des Arbeitseinkommens und menschenwürdiger Arbeit, vor allem in Lieferketten, sowie mit Blick auf die Transformation der Arbeit;
  • die Korrektur von Einkommensungleichheiten durch Mindestlöhne und Tarifverhandlungen, Respekt vor den Arbeitnehmerrechten und Sozialschutz;
  • die Erhöhung der Investitionen in die Infrastruktur und die Pflegewirtschaft;
  • den Abbau des geschlechtsspezifischen Lohngefälles in Verbindung mit Maßnahmen zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen;
  • die Vorbereitung der Beschäftigten auf eine beschäftigungsreiche, erfüllende Zukunft der Arbeit;
  • die Auseinandersetzung mit negativen Auswirkungen der Digitalisierung und plurilateraler E-Commerce-Regelungen auf Arbeitsmärkte und Rechtsrahmen;
  • die Förderung von Steuertransparenz und Rechenschaftspflicht;
  • die Koordination der Maßnahmen, um einen gerechten Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft und den digitalen Wandel zu erreichen;
  • den Schutz der Arbeitnehmerrechte von Migranten und die Verwirklichung der Agenda 2030.

Die L20 drängt konsequent auf:

  • Investitionen zur Schaffung qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze;
  • die Ausweitung hochwertiger Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramme;
  • die Formalisierung der Beschäftigung durch Mindestlöhne, Rechte bei der Arbeit und sozialen Basisschutz;
  • ein nachhaltiges, grünes und integratives Wachstum;
  • eine gerechte Einkommensverteilung;
  • die Re-Regulierung des Finanzsektors;
  • die Verfolgung der Einhaltung früherer und künftiger Zusagen der G20.

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Der vom IGB-Vorstand zum globalen Aktionstag zur Verteidigung des Streikrechtes erklärte 18. Februar 2015 war ein durchschlagender Erfolg, mit Aktivitäten überall auf der Welt. Beispiele für die verschiedenen Aktionen s. unten.

Intro - Right to Strike Action Day DE

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Der im Vorfeld der G20-Tagungen auf hoher Ebene und der damit verbundenen Sozialpartnerkonsultationen stattfindende L20-Gewerkschaftsgipfel bietet den ArbeitnehmervertreterInnen eine Gelegenheit, um politische Empfehlungen und Schlüsselbotschaften an die Staats- und Regierungschefs sowie die Minister der G20 gemeinsam vorzubereiten. Diese Prioritäten werden anschließend in einer L20-Erklärung an die Regierungen zusammengefasst.

Seit dem Beginn der Finanzkrise 2008 und dem ersten G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Washington haben die SpitzenvertreterInnen der Gewerkschaften aus den G20-Ländern regelmäßig ihr eigenes Gipfeltreffen veranstaltet. Der erste formell anerkannte L20-Gipfel fand unmittelbar vor dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Cannes statt. Es folgten weitere L20-Gipfel in Los Cabos (2012), Moskau (2013) und Brisbane (2014).

Der L20-Gipfel dient der internationalen Gewerkschaftsbewegung als Forum für die Diskussion ihres künftigen Engagements gegenüber der G20. Dazu eingeladen werden zudem GastrednerInnen aus Regierungskreisen, von internationalen Organisationen, aus der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft, um einen breiten Austausch über die künftige Richtung globaler Maßnahmen und Regelwerke zu ermöglichen. Eins der Ergebnisse dieses Prozesses ist die gemeinsame Verpflichtung der L20 und der B20 (der Wirtschaft) von 2013 zur Ausweitung hochwertiger Ausbildungsverhältnisse gewesen, ebenso wie ein zusammen verfasster Brief bezüglich gemeinsamer Prioritäten an die Staats- und Regierungschefs 2014.

Der nächste L20-Gipfel findet im November 2015 unter der türkischen G20-Präsidentschaft in Antalya statt. Der IGB und der TUAC arbeiten stets mit den Gewerkschaftsdachverbänden in dem jeweiligen Gastgeberland zusammen, um die Gipfel vorzubereiten. Im Jahr 2015 führt die Türkiye İşçi Sendikaları Konfederasyonu (TÜRK-İŞ) den Vorsitz im L20-Lenkungsausschuss, an dem auch die Türkiye Devrimci İşçi Sendikaları Konfederasyonu (DİSK) und die Türkiye İşçi Sendikaları Konfederasyonu (HAK-İŞ) beteiligt sind.

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Geschlechtsspezifische Gewalt gehört zu den am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen der Welt. Mehr als 35 Prozent aller Frauen weltweit haben unter physischer und/oder sexueller Gewalt zu leiden und zwischen 40 und 50 Prozent von ihnen sind unerwünschten sexuellen Annäherungsversuchen, körperlichen Kontakten oder anderen Formen von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz ausgesetzt.

In geschlechtsspezifischer Gewalt kommen ungleiche Machtbeziehungen zwischen Frauen und Männern zum Ausdruck. Wie in der Gesellschaft allgemein kann geschlechtsspezifische Gewalt auch am Arbeitsplatz unterschiedliche Formen annehmen:

  • Tätliche Angriffe, einschließlich Vergewaltigung
  • Verbale Angriffe und Gewaltandrohungen
  • Mobbing
  • Psychische Gewalt und Einschüchterung
  • Sexuelle Belästigung

Darüber hinaus hat häusliche Gewalt oder Gewalt in der Partnerschaft beispielsweise durch Arbeitsausfälle, Produktivitätseinbußen, den Verlust der Arbeitsplatzsicherheit und den Missbrauch betrieblicher Ressourcen durch die Schuldigen eindeutige Auswirkungen auf die Arbeitswelt.

Die Gewerkschaften machen mobil, um geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz zu beenden und ein neues internationales Arbeitsübereinkommen durchzusetzen, das auf die verschiedenen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt in der Arbeitswelt eingeht.

RATIFY C190 for a world of work free from violence and harassment
Geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz

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Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze.

Wir müssen den weltweiten Kohlenstoffausstoß bis 2050 reduzieren. Das erfordert massive Emissionssenkungen und Zugang für alle zu bahnbrechenden Technologien.

Die Gewerkschaften wollen ein globales Abkommen, das auf der Grundlage von Prinzipien und Plänen für einen gerechten Übergang umgesetzt wird: nationale und branchenspezifische/betriebliche Pläne, die durch Investitionen in den notwendigen industriellen Wandel Arbeitsplätze schützen und schaffen.

Dies ist die bedeutendste Herausforderung, vor der die Welt in den nächsten 30 Jahren stehen wird, und wir dürfen nicht länger warten, da wir sonst den Kampf gegen den Klimawandel verlieren werden, was horrende Folgen für alle erwerbstätigen Menschen und ihre Gemeinwesen haben würde.

Der IGB wird mit den Mitgliedsorganisationen zusammenarbeiten, um Unterstützung für ein globales Abkommen als Rahmen für einen möglichen industriellen Wandel und als Garantie für einen ‛gerechten Übergang’ zu mobilisieren.

Die IGB-Mitgliedsorganisationen sind entschlossen, die Beschäftigten an neu entstehenden Arbeitsplätzen in der grünen Wirtschaft sowohl in der formellen als auch in der informellen Wirtschaft zu organisieren.

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Die zunehmende Macht der Unternehmen und die Verminderung der Rechte, Löhne und sicheren Arbeitsplätze hängen direkt miteinander zusammen. Die Wirtschaft diktiert den Regierungen die politischen Maßnahmen und Vorschriften in nahezu allen Bereichen unseres Lebens.

Arbeit ist keine Handelsware. Dieses Prinzip bildet das Kernstück der Verfassung der IAO, und dennoch operieren die globalen Netzwerke der Lieferketten auf genau dieser Grundlage. Die Macht der Unternehmen, Gewinne und die Ausbeutung von Arbeitskräften und natürlichen Ressourcen hängen zunehmend von diesem auf Verarmung basierenden Handelsmodell ab: globale Lieferketten und ein Welthandel, der Millionen Beschäftigte in Armut und prekärer Arbeit gefangen hält.

Mehr als 60 Prozent des Welthandels hängen von Verträgen im Rahmen von Lieferketten in unterschiedlichen Teilen der Welt ab.

Die Beschäftigten in der Realwirtschaft werden durch Lieferketten ausgebeutet, die auf der Verweigerung der Menschen- und Gewerkschaftsrechte, Hungerlöhnen und unsicheren oder prekären Tätigkeiten basieren. Dieses Modell beutet Frauen und MigrantInnen rücksichtlos aus.

Unter dem gemeinsamen Motto ‘End Corporate Greed’ (Stopp der Profitgier!) machen die Gewerkschaften mobil für existenzsichernde Mindestlöhne und Tarifverhandlungen, für sichere Beschäftigungsverhältnisse, die Formalisierung informeller Tätigkeiten in Lieferketten, die Ausmerzung von Sklaverei in Lieferketten und Sozialschutz für alle.

Intro

Zwangsarbeit ist das genaue Gegenteil von menschenwürdiger Arbeit. Die Beendigung moderner Formen von Sklaverei ist eine Rechtsfrage und ein moralisches Gebot für die Gewerkschaftsbewegung. Schätzungen zufolge gibt es mehr als 21 Millionen moderne Sklaven weltweit: In der Privatwirtschaft werden pro Jahr illegale Profite in Höhe von 150 Milliarden US-Dollar mit Zwangsarbeit gemacht. Am meisten betroffenen sind u.a. Hausangestellte sowie die Beschäftigten in der Landwirtschaft, im Baugewerbe, in der verarbeitenden Industrie und in der Unterhaltungsbranche. Besonders schutzbedürftig mit Blick auf Zwangsarbeit sind Wanderarbeitskräfte und Angehörige indigener Bevölkerungsgruppen.

Das Sklaverei-Modell Katars ist inzwischen zu einem globalen Skandal geworden, aber es wird weiterbestehen, wenn wir nicht nachdrücklicher von allen Nationen die Ausmerzung von Sklaverei und Zwangsarbeit fordern. Das Kafala-System und andere Maßnahmen, die die schlimmsten Formen von Ausbeutung ermöglichen, müssen beendet werden.

Das IAO-Zwangsarbeitsprotokoll (P29) hat den entschlossenen Bemühungen um die Beendigung von Zwangsarbeit einen neuen Fokus und eine neue Dynamik gegeben. Wir werden uns bis 2018 um die Ratifizierung des Zwangsarbeitsprotokolls der IAO in 50 Ländern bemühen, einschließlich der damit verbundenen Arbeitsgesetzreformen.

Intro

Weltweit stehen erwerbstätige Menschen und ihre Gewerkschaften an vorderster Front bei Kämpfen für die Verteidigung von Arbeitnehmerrechten und -freiheiten. Regelmäßig werden sie zur Zielscheibe von Diskriminierung, Unterdrückung und sogar Gewalt.

Die Gewerkschaftsbewegung basiert auf Solidarität. Durch seinen Einsatz für gefährdete Länder beteiligt sich der IGB an internationalen Maßnahmen zur Unterstützung und Verteidigung von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern in Ländern, in denen die Demokratie und Rechte unter Beschuss geraten sind.

Intro

Die Herausforderungen auf dem Gebiet der globalen Kohärenz sind angesichts des weiterhin stagnierenden Wachstums, des historischen Höchststands der Arbeitslosigkeit, der rückläufigen Lohnquote und der Angriffe auf den Sozialschutz dort, wo es ihn gibt, immens. Die Ungleichheit wächst, der Lohnanteil am Volkseinkommen ist so niedrig wie selten und die sich rapide ausweitenden Lieferketten, die inzwischen zum vorherrschenden Handelsmodell geworden sind, lassen die Beschäftigten verarmen. Die Zunahme prekärer Tätigkeiten, Informalität und Sicherheit am Arbeitsplatz sind zentrale Themen für die Gewerkschaften überall.

Der IGB bemüht sich hinsichtlich dieser Fragen um Maßnahmen, die Investitionen in Arbeitsplätze und die Ankurbelung der Nachfrage durch faire Löhne und Sozialschutz in den Mittelpunkt von Wirtschaftswachstum und sozialer Gerechtigkeit rücken.

Die im September 2015 beschlossenen Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) beinhalten ein Ziel für Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit sowie Verpflichtungen zum Sozialschutz. Auch die Gewerkschaftsprioritäten Gleichstellung der Geschlechter, hochwertige Bildung, Gesundheitsversorgung sowie Ernährungs- und Energiesicherheit werden berücksichtigt.

Intro

Die Weltwirtschaft lebt von Arbeitsmigration. Es gibt heute schätzungsweise 232 Millionen internationale MigrantInnen weltweit. Mindestens 50 Prozent sind erwerbstätig. Rund 50 Prozent sind Frauen. Jede Region der Welt ist von Migration betroffen, wobei viele Länder inzwischen gleichzeitig Ursprungs-, Ziel- und Transitland sind.

Unzählige Menschen migrieren, nicht weil sie das wollen, sondern weil sie glauben, keine Alternative zu haben. Zu Hause gibt es keine Arbeitsplätze, keine Zukunft, keine Lebenschancen für sich und ihre Familien, oder es herrschen Konflikte in ihren Ländern. Viele von ihnen sind bereit, auf der Suche nach einem besseren Leben alles zu riskieren.

Gleichzeitig ist die globale Lenkung der Migration nahezu völlig zum Erliegen gekommen, d.h. die Anwendung der auf Rechten basierenden Sammlung internationaler Gesetze und Normen, die die Migrationsströme lenken sollen.
Ein rechtsgestützter Rahmen für die Lenkung einer geordneten Migration von Flüchtlingen und AsylbewerberInnen, einschließlich des Rechtes auf Arbeit ohne Diskriminierung, ist wichtiger denn je.

Intro

Es gibt 53 bis 100 Millionen Hausangestellte weltweit. Die große Mehrheit von ihnen sind Frauen, und viele sind Wanderarbeitskräfte und Kinder. Sie kochen, putzen und verrichten häusliche Pflegedienste.

Jahrzehntelang wurden die Tätigkeiten von Hausangestellten systematisch von der Arbeitsgesetzgebung ausgenommen, da sie nicht als Arbeit anerkannt wurden. Infolgedessen sind diese Arbeitskräfte zahlreichen Formen von Ausbeutung ausgesetzt, wie etwa Niedriglöhnen oder Nichtzahlung der Löhne, extremen Arbeitszeiten, Missbräuchen und sogar sexueller Gewalt und Folter. Millionen von ihnen sind zu Zwangs- und Kinderarbeit verdammt.

Mit der historischen Annahme des IAO-Übereinkommens 189 und der Empfehlung 201 am 16. Juni 2011 wurde die Arbeit der Hausangestellten zum ersten Mal als Arbeit anerkannt.

Intro

Weltweit gibt es rund 2,9 Milliarden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Lediglich 60 Prozent sind in der formellen Wirtschaft beschäftigt, unter zunehmend prekären Bedingungen, während 40 Prozent verzweifelt versuchen, sich in der informellen Wirtschaft über Wasser zu halten, in der es keine Regeln, keine existenzsichernden Mindestlöhne, keine Rechte und keinen Sozialschutz gibt.

Die Herausforderung für die globale Gewerkschaftsbewegung auf allen Ebenen besteht darin, in innovativer Weise Organisierungsarbeit zu verrichten, sowohl in der formellen als auch in der informellen Wirtschaft.

Intro

Frauen stellen durchschnittlich 40 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder, aber lediglich 15 Prozent der führenden Gewerkschaftsvertreter/innen.

Die Erwerbsbeteiligungsquoten der Frauen stagnieren; junge Frauen sind überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen; das geschlechtsbedingte Lohngefälle beträgt im Durchschnitt weiterhin etwa 20 Prozent; Frauen verrichten nach wie vor qualitativ schlechtere und unterbewertete Tätigkeiten und sind überdurchschnittlich häufig in informellen und atypischen Beschäftigungsverhältnissen angestellt und mit unbezahlten Pflegetätigkeiten betraut. Geschlechtsspezifische Gewalt in der Arbeitswelt stellt ein erhebliches Hindernis für eine effektive Erwerbsbeteiligung von Frauen dar.
Eine menschenwürdige Beschäftigung von Frauen ist der schnellste und nachhaltigste Weg, um das Wachstum und die Produktivität anzukurbeln.

Organisierungsaktivitäten um die wirtschaftlichen und sozialen Rechte der Frau herum können den ArbeitnehmerInnen mehr Macht verschaffen und die Gewerkschaften stärker und repräsentativer machen, damit sie die Vielfalt unserer Mitglieder auf allen Ebenen, einschließlich der höchsten, wirklich widerspiegeln.

Intro

Welcome to the Just Transition Centre

Who we are and what we do:

The Just Transition Centre was established in 2016 by the ITUC and partners. The Centre brings together workers and their unions, communities, businesses and governments in social dialogue to ensure that labour has a seat at the table when planning for a Just Transition to a low-carbon world.

A Just Transition secures the future and livelihoods of workers and their communities in the transition to a low-carbon economy. It is based on social dialogue between workers and their unions, employers, government and communities. A plan for Just Transition provides and guarantees better and decent jobs, social protection, more training opportunities and greater job security for all workers affected by global warming and climate change policies.

The Just Transition Centre works with stakeholders to accelerate the Just Transition process through:

  • Empowering workers and their allies through sharing examples of Just Transition processes and plans, facilitating peer-to-peer skill and experience sharing, and capacity building on Just Transition.
  • Documenting best practice in social dialogue processes through interviews, videos, reports and case studies.
  • Starting and supporting social dialogue processes involving unions, communities, government and business, with participation from investors and experts.
  • Strategic input to national and global policy dialogues and planning on Just Transition.
Intro JCC DE

Intro

Während des gesamten Jahres 2018 wird der IGB im Rahmen seiner Vorbereitungen auf den IGB-Weltkongress im Dezember 2018 in Kopenhagen zu Diskussionen und Debatten über die Zukunft der Arbeit anregen.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich die Debatte über die Zukunft der Arbeit an den Prioritäten und politischen Strategien der Gewerkschaftsbewegung orientiert und dass sie unsere Grundprinzipien widerspiegelt.

Diese Informationsdrehscheibe soll dazu beitragen, Berichte, politische Strategien, Gewerkschaftsaktivitäten und sonstige für die Zukunft der Arbeit relevante Informationen publik zu machen und auszutauschen.

Bei den Debatten über die Zukunft der Arbeit werden makroökonomische Analysen, rechtliche und technologische Fortschritte sowie gewerkschaftliche Organisierung eine Rolle spielen. Die Sonderseite ist daher um vier Themencluster herum strukturiert:

  • Die globale Wirtschaft
  • Regulierung
  • Technologie
  • Menschen und ihre Gewerkschaften

Wir möchten Euch bitten, uns Berichte, Dokumente, Artikel, Multimedia-Produkte usw. Eurer Organisation einzuschicken, die Ihr für relevant für die Debatte haltet und die uneingeschränkt veröffentlicht werden können. Bitte schickt Eure Beiträge per E-Mail an folgende Adresse: [email protected]

Die Zukunft der Arbeit gestalten

Intro

Mächtige Wirtschaftsinteressen haben es durch Lobbyarbeit gegenüber Regierungen, unternehmensfreundliche Handelsabkommen und korrupte Praktiken über viele Jahre hinweg geschafft, die Gesetze, die den privaten Sektor regulieren, zu schwächen oder abzuschaffen. Diese Macht der Wirtschaft über den Staat stellt eine erhebliche Gefahr für eine Zukunft dar, in der es gute und nachhaltige Arbeit, sichere Einkommen, die ein menschenwürdiges Leben ermöglichen, Steuergerechtigkeit und vieles mehr gibt, was für den Wohlstand vieler und nicht nur einiger weniger unerlässlich ist.

Der Globale Rechtsindex des IGB 2016 hat ergeben, dass sich die Zahl der Länder mit Einschränkungen der Rede-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit um 22% erhöht hat, dass in 82 der 141 untersuchten Länder Beschäftigte vom Geltungsbereich der Arbeitsgesetze ausgenommen sind und dass in mehr als der Hälfte der Länder allen oder einigen Beschäftigten Tarifverhandlungen verweigert werden. In vielen Ländern sind zudem die das Beschäftigungsverhältnis regelnden rechtlichen Rahmenwerke untergraben worden. Dort, wo es gute Gesetze und Vorschriften gibt, werden sie oftmals nicht in Kraft gesetzt, während das völlige Fehlen von Rechten in einigen der reichsten Länder der Welt am Golf zur Folge hat, dass die Beschäftigten wie moderne Sklaven behandelt werden. Ein zentrales Ziel der Gewerkschaften bezüglich der Zukunft der Arbeit muss darin bestehen, die Beschneidung der Arbeitnehmerrechte umzukehren, indem sichergestellt wird, dass die Regierungen ihrer Regulierungsverantwortung nachkommen. Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der ‘digitalen Wirtschaft’ müssen dieselben Rechte und Schutzvorkehrungen gelten wie für andere Beschäftigte auch, einschließlich der Kernarbeitsnormen der IAO. Daneben werden Regulierungsfragen auch in einer Vielzahl anderer Bereiche unerlässlich sein. Dazu gehören:

Globale Regeln für globale Lieferketten: Angesichts der Tatsache, dass bei 50 der größten multinationalen Unternehmen der Welt 94% der Beschäftigten in ihren Lieferketten „im Verborgenen“ arbeiten, müssen die Regierungen, vor allem in den Heimatländern dieser Unternehmen, sie mit Blick auf die Sorgfaltspflicht entlang ihrer gesamten Lieferkette und die Gewährleistung grundlegender Rechte und sicherer Arbeit für alle Beschäftigten sowie von Gerechtigkeit im Falle von Rechtsverstößen juristisch haftbar machen.

Moderne Sklaverei: Einige Regierungen sind gegenwärtig dabei, Gesetze zu erlassen, um die Unternehmen konkret zur Rechenschaft zu ziehen, wenn es um den Skandal moderner Sklaverei bei ihren Geschäften im In- und Ausland geht. Die Analyse dieser Gesetze, ihrer Auswirkungen und Umsetzung sowie ihrer Defizite wird uns nützliche Instrumente für den Kampf gegen moderne Sklaverei liefern, als Grundlage für politische Forderungen an die Regierungen überall, gesetzliche Verpflichtungen für die Unternehmen einzuführen und angemessene Strafen vorzusehen, falls sie dagegen verstoßen.

Definition Unternehmen: Unternehmen wie Uber sind im Grunde im informellen Sektor tätig und entziehen sich der Verantwortung für die Rechte und Ansprüche ihrer globalen Arbeitnehmerschaft. Die Möglichkeiten, die diese Unternehmen haben, um sich im Rahmen und oft auch außerhalb der Gesetze zu bewegen, haben erhebliche Folgen für die Arbeitnehmer/innen, für die Steuereinnahmen, die öffentliche Sicherheit und eine Vielzahl anderer Bereiche.

Datenschutz und digitale Rechte: Die Beobachtung und Überwachung der Beschäftigten seitens des Arbeitgebers nimmt in dramatischer Weise zu, und damit verbunden sind Bedenken in Bezug auf das Sammeln, die Analyse und Manipulation riesiger Datenmengen durch Großkonzerne. Rechtliche Rahmenwerke zur Wahrung des Rechtes von Einzelpersonen und Gruppen auf den Schutz ihrer Daten müssen daher ebenfalls in Erwägung gezogen werden. Die wachsende Bedeutung von Algorithmen als Ersatz für die Entscheidungen der Menschen führt inzwischen auch zu der Forderung nach Vorschriften dafür, wie diese Algorithmen verwendet werden und zu welchem Zweck. Der Begründer des World Wide Web warnt heute ebenfalls vor Datenmissbrauch und der Verwendung von Algorithmen zur Beeinflussung von Wahlen in einer Art und Weise, die das Wahlrecht umgeht.

Wettbewerbsrecht: Die Tatsache, dass relativ wenige multinationale Unternehmen den globalen Datenmarkt beherrschen, wirft erhebliche Fragen dazu auf, inwieweit die Wettbewerbshüter in der Lage und gewillt sind, für einheitliche Wettbewerbsbedingungen zu sorgen, sowie dazu, wie angemessen die derzeitigen Wettbewerbsgesetze sind und inwieweit in diesem Bereich auf internationaler Ebene zusammengearbeitet wird.

Besteuerung: Viele der multinationalen Unternehmen, die ihre gesamten oder einen Großteil ihrer Profite mit dem Sammeln, der Manipulation und dem Verkauf von Daten machen, sind bekannt für Steuervermeidung, und die Ausweitung der Produktions- und Dienstleistungsbereiche, die über das Internet laufen, birgt die Gefahr, dass den Regierungen noch mehr Steuereinnahmen entgehen. Manche in der Branche, wie etwa der Microsoft-Gründer Bill Gates, fordern mittlerweile eine „Robotersteuer“, obwohl Microsoft selbst wegen Steuerfragen in die Kritik geraten ist.

Intro

Technologische Neuerungen sind stets Teil der Arbeitswelt gewesen, aber in den letzten 20 Jahren hat das Internet eine dramatische und exponentielle Erhöhung des Tempos dieser Veränderungen ermöglicht. Es wird damit gerechnet, dass sich die Zahl der über das Internet miteinander verbundenen Geräte durch das „Internet der Dinge“ bis zum Jahr 2020 auf mehr als 20 Milliarden erhöhen wird.

Dennoch haben nach wie vor 50% der Menschen weltweit keinen Zugang zum Internet. Da ein Großteil der neuen Technologie in der Arbeitswelt entweder direkt oder indirekt auf das Internet angewiesen ist, wird die Ungleichheit zwischen denen, die Zugang zum Internet haben, und denen, die diesen Zugang nicht haben, drastisch zunehmen, einschließlich erheblicher wirtschaftlicher und sozialer Folgen, wenn es nicht gelingt, die verbleibenden 50% durch massive und umgehende Investitionen einzubinden.

„Die technologischen Fortschritte und die Ausweitung des Internetzugangs bergen enorme Chancen und Herausforderungen für erwerbstätige Menschen. Ein Engagement der Gewerkschaften in Bildungs-, Ausbildungs- und Organisierungsfragen im Zeitalter des Internets ist unerlässlich. Der IGB setzt sich für eine Internetregulierung ein, bei der keine staatlichen oder wirtschaftlichen Interessen dominieren und die einen ungehinderten Informationsfluss gewährleistet, mit soliden Sicherheitsvorkehrungen für persönliche Informationen und Redefreiheit unter Berücksichtigung der Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit.“

Kongresserklärung, 3. IGB-Weltkongress (Berlin, Mai 2014)

Die Fortschritte bei der Robotertechnik, der Nano- und Biotechnologie, in Bezug auf maschinelles Lernen, das Internet der Dinge, 3D-Druckverfahren in der Produktion, die Werkstoffwissenschaft und eine Vielzahl anderer Bereiche werden der Gesellschaft enormen Nutzen bringen, was auf zahlreichen Gebieten bereits jetzt der Fall ist, wie etwa im Gesundheitswesen und bei der Bekämpfung des Klimawandels. Gleichzeitig werden diese Fortschritte tief greifende Auswirkungen auf die Beschäftigung und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass im Laufe der Zeit rund 60% aller Tätigkeiten teilweise automatisiert sein könnten und bis zu 10% der Arbeitsplätze gänzlich entfallen werden. Andere prognostizieren sogar noch größere Folgen. Aus praktisch allen Studien geht hervor, dass geringer qualifizierte oder Routinetätigkeiten am stärksten gefährdet sind, aber auch Berufe, die ein höheres Qualifikationsniveau erfordern, betroffen sein werden.

Das TUAC-Dokument zum Thema Digitalisierung und digitale Wirtschaft (“Digitalisation and the Digital Economy”) gibt einen guten Überblick über die zentralen Themen, von denen einige nachstehend hervorgehoben werden. Obwohl die spezifischen Auswirkungen diverser Technologien auf verschiedene Sektoren und Berufsgruppen ganz unterschiedlich sind und dies auch weiterhin sein werden, gibt es eine Reihe genereller Trends und Risiken, auf die global betrachtet nicht angemessen eingegangen wird:

-  Die Digitalisierung trägt zur Fragmentierung der Arbeit, zum Zerfall von Beschäftigungsverhältnissen und zu Sozialdumping bei, während sich Unternehmen, die ihre Arbeit über Internet-Plattformen organisieren (z.B. „Fahrgemeinschaften“ wie Uber und Vermittler von Mini-Aufträgen wie Mechanical Turk und UpWork), um Expansion bemühen und sehr effizient für eine Deregulierung eintreten. Der Staat muss dafür sorgen, dass diese Unternehmen Regeln unterworfen werden, dass sie ihren fairen Anteil an Steuern zahlen und dass die Menschen, die für sie und mit ihnen arbeiten, dieselben Rechte wie andere Beschäftigte haben, u.a. durch übertragbare Sozialversicherungsansprüche und Renten sowie andere Leistungen.

-  Es entstehen erhebliche Qualifikationslücken, die das Potenzial für den Ersatz von Arbeitsplätzen, die durch die Technologie verloren gehen, durch neue Tätigkeiten mit größeren IT-, MINT- oder Dienstleistungsinhalten begrenzen. Diese Qualifikationslücken müssen durch Bildungs- und Ausbildungssysteme im Einklang mit der Entwicklung der Arbeit im digitalen Zeitalter angegangen werden.

-  Die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Produktions- und Dienstleistungsprozessen erfordert ein hohes Maß an Cybersicherheit zum Schutz der Systeme und zur Vermeidung von Störungen. Dies beinhaltet besondere Herausforderungen für den Schutz der Arbeitnehmerrechte und für die Gewährleistung, dass die größer werdende Qualifikationslücke in diesem Bereich angegangen wird.

-  Für immer mehr Beschäftigte ist die „totale Überwachung am Arbeitsplatz“ inzwischen Realität, einschließlich kontinuierlicher und zum Teil in die Privatsphäre eingreifender Beobachtungen, durch die die Arbeitgeber mehr Kontrolle denn je haben. Manche Unternehmen wenden zudem Social-Engineering-Techniken gegenüber ihren Beschäftigten an, um die Produktivität und die Profite zu steigern, ohne jedoch entsprechende Lohnerhöhungen vorzunehmen oder für einen angemessenen Schutz vor Überarbeitung und Stress zu sorgen. Damit zusammen hängt die generelle Frage des Rechtes der Menschen auf den Schutz ihrer personenbezogenen Daten, insbesondere vor dem Hintergrund einiger weniger „Big-Data“-Unternehmen, die ihren Einfluss konsolidieren und ausweiten.

-  Realität ist für viele auch die zunehmend unschärfere Abgrenzung zwischen Privat- und Berufsleben, worunter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leidet und häufig ohne Vergütung länger gearbeitet wird, vor allem im Falle mobiler Arbeit.

-  Die betrieblichen und allgemeinen Gesundheits- und Sicherheitsstandards sind oft unzureichend oder werden unzureichend in Kraft gesetzt, wenn es zur Automatisierung kommt, wobei in vielen Fällen unzulänglich getestete Algorithmen verwendet werden, oder wenn neue Materialien bei Produktionsprozessen zum Einsatz kommen.

-  Im Bereich der Informationstechnologie ist das geschlechtsspezifisches Gefälle besonders ausgeprägt, da lediglich ein Viertel der Stellen mit Frauen besetzt sind. dieses Gefälle wird größer, wenn „alte“ Jobs durch „neue“ mit größeren Technologieinhalten ersetzt werden. Frauen haben in diesem Fall im Vergleich zu Männern nur eine 20%ige Chance, einen „neuen“ Arbeitsplatz zu finden. Diesem Problem muss dringend Aufmerksamkeit geschenkt werden, u.a. durch Bildung und Schulung sowie durch Antidiskriminierungsmaßnahmen und Leistungen bei Mutterschaft.

-  Die Grenzen und der potenzielle Schaden von Algorithmen, insbesondere dann, wenn Menschen kaum oder überhaupt nicht mitwirken, werden immer offensichtlicher. UNI Global Union fordert ein globales Übereinkommen über eine ethisch vertretbare Nutzung, Entwicklung und Anwendung von künstlicher Intelligenz, Algorithmen und Big Data http://www.thefutureworldofwork.org/stories/uni-global/global-convention-on-ethical-ai/.

-  Entwicklungen wie die Anwendung der „Blockchain-“ oder Distributed-Ledger-Technologie seitens der Wirtschaft in zahlreichen Sektoren dürften unabsehbare und potenziell beträchtliche Auswirkungen auf die Funktionsweise der Unternehmen und die Beschaffenheit der Arbeitsplätze der Zukunft haben. Die Gewerkschaften müssen sich verstärkt der möglichen Folgen und Verwendung derartiger Systeme bewusst werden, sowohl hinsichtlich der Entwicklung der Arbeit als auch bezüglich ihrer potenziellen Verwendungszwecke für die Gewerkschaften selbst, wenn es darum geht, Kontakt zu den Arbeitnehmer/innen aufzunehmen und sie zu organisieren.

Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen in der neuen Welt der Arbeit über grundlegende Rechte verfügen: auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen, auf Schutz vor Diskriminierung, Ausbeutung und gefährlicher Arbeit, auf die Gewährleistung eines existenzsichernden Mindestlohns und Sozialschutz. Online-Plattformen insbesondere müssen dazu verpflichtet werden, den Beschäftigten Sozialschutz und andere Ansprüche sowie die Achtung ihrer Rechte zu garantieren.
Das TUAC-Dokument „Digitalisation and the Digital Economy“ listet die wichtigsten Prinzipien für die Gewährleistung eines „gerechten digitalen Übergangs“ auf. Dazu gehören:

  • Erforschung und frühzeitige Abschätzung der sozialen und beschäftigungsrelevanten Auswirkungen
  • Sozialer Dialog und demokratische Konsultationen mit den Sozialpartnern und interessierten Akteuren
  • Eine aktive Arbeitsmarktpolitik und -regulierung, einschließlich Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen
  • Sozialschutz, einschließlich Sicherung der Renten
  • Pläne für die Erneuerung des Gemeinwesens und die wirtschaftliche Diversifizierung
  • Solide Investitionen in hochwertige, menschenwürdige, gute Arbeit

Ein gerechter digitaler Übergang wird mit Herausforderungen verbunden sein, vor allem da viele Regierungen wenig geneigt scheinen, für eine angemessene Regulierung der digitalen Wirtschaft zu sorgen oder das Recht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf sozialen Dialog und Tarifverhandlungen zu schützen und zu fördern. Die Bewältigung dieser Herausforderungen wird von zentraler Bedeutung sein, wenn es darum geht, die sozialen und wirtschaftlichen Vorteile der Digitalisierung zu maximieren und die Dystopie einer regelfreien Zone für die Wirtschaft mit noch größerer Ungleichheit, Unsicherheit und Ausbeutung zu vermeiden.

Intro

Das Versagen der Ordnungssysteme, das im Jahr 2008 zu der weltweiten Finanzkrise und der anschließenden Rezession geführt hat, hat nach mehr als zwei Jahrzehnten Globalisierung die Ungleichheit verschärft, Millionen Arbeitsplätze vernichtet, prekäre und informelle Tätigkeiten vervielfacht und zu einer generellen Ernüchterung beigetragen, die sich populistische Politikerinnen und Politiker überall auf der Welt zunutze machen. Auch die Weltwirtschaft selbst ist dadurch angesichts einer stagnierenden Nachfrage aufgrund der fehlenden Kaufkraft erheblich prekärer geworden.

Die Debatte über die Arbeitswelt der Zukunft muss Lösungen für die immensen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft steht, hervorbringen und darf sich nicht nur darauf beschränken, wie neue Technologien in ein System integriert werden, bei dem erwerbstätige Menschen bereits jetzt auf der Strecke bleiben. Und sie sollte sich nicht um eine „alte“ und eine „neue“ Wirtschaft drehen, bei der im ersten Fall hauptsächlich die Menschen die Arbeit erledigen und im zweiten Fall die Arbeit automatisiert ist und die Tätigkeiten derjenigen, die eine Arbeit haben, von Algorithmen und Apps bestimmt werden.

Die Weltweiten Umfragen des IGB haben immer wieder ergeben, dass Maßnahmen zur Begrenzung der Macht globaler Konzerne und des Finanzsektors überwältigende Unterstützung finden, wenn es darum geht, für sichere und menschenwürdige Arbeit, einen gerechten Anteil für erwerbstätige Menschen durch Löhne und Sozialschutz und andere zentrale Ziele der Gewerkschaftsbewegung zu sorgen. Die Regierungen haben diese Stimmungslage jedoch nicht berücksichtigt. Wenn sich daran nichts ändert, wird der Übergang zur Arbeitswelt der Zukunft ungeordnet verlaufen und von der Wirtschaft beherrscht werden, mit noch größerer Unsicherheit und Ungleichheit als Folge.

Regierungen und Unternehmen müssen sich bewusst werden, dass der Übergang zu einer in höchstem Maße digitalisierten Wirtschaft gerecht sein muss, indem in davon betroffene Berufsgruppen, Branchen und Gemeinwesen investiert wird, um die Qualitäts- und die Produktivitätsvorteile zu maximieren, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass diejenigen, deren Arbeitsplätze betroffen oder gefährdet sind, die notwendige Unterstützung erhalten. Er muss zudem die Entwicklung und die Nachhaltigkeit untermauern, vor allem durch eine enge Verknüpfung mit den Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung und dem Übergang zu einer Zukunft ohne Kohlenstoffemissionen und ohne Armut.

Um dies zu ermöglichen, müssen umgehend Maßnahmen, auch seitens der G20, bezüglich einer Vielzahl zentraler globaler Herausforderungen ergriffen werden:

Löhne und Sozialschutz – Die Welt braucht höhere Löhne und Gehälter: Die sinkende Lohnquote, mit Millionen Arbeitskräften entlang von Lieferketten und in der informellen Wirtschaft, die um ihr bloßes Überleben kämpfen, erzeugt unermessliches Leid und gefährdet die globale Wirtschaft selbst, da die Kaufkraft stagniert. Überall auf der Welt kämpfen die Gewerkschaften für bessere Löhne, einen existenzsichernden Mindestlohn und die Ausweitung des sozialen Schutzes auf die 75% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit, die derzeit gar nicht oder nur unzureichend sozial abgesichert sind. Es bedarf wirtschafts- und sozialpolitischer Maßnahmen, um eine faire Verteilung der Einkommen und des Wohlstands zu gewährleisten. Zudem ist es an der Zeit, eine fundierte Analyse des Nutzens und der Kosten eines garantierten Grundeinkommens vorzunehmen.

Die Kluft zwischen den Geschlechtern beseitigen: Das geschlechtsspezifische Lohngefälle ist die deutlichste wirtschaftliche Folge der in jedem Land vorhandenen systematischen Diskriminierung von Frauen bei der Arbeit und in der Gesellschaft. Dort, wo Sparmaßnahmen verordnet wurden, sind es die Frauen, die die schwerste Last zu tragen haben, durch unbezahlte Tätigkeiten im Pflege- und Betreuungsbereich und durch unverhältnismäßig starke Auswirkungen auf ihre Einkommen und Möglichkeiten. Ausgehend von den aktuellen Trends, wird das weltweite geschlechtsspezifische Lohngefälle von 23% erst im Jahr 2069 beseitigt sein. Das alleine macht den Ernst der geschlechtsspezifischen Diskriminierung und die absolute Notwendigkeit, sie zu beenden, deutlich. Die Zukunft der Arbeit muss eine Zukunft sein, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind.

Besteuerung: Die hemmungslose Steuerumgehung und -vermeidung, vor allem durch multinationale Unternehmen und den Finanzsektor, hat zur Folge, dass dem Staat die Einnahmen entgehen, die er braucht, um hochwertige öffentliche Dienstleistungen und Sozialprogramme anbieten zu können. Stagnierende Löhne und die „Uberisierung“ der Arbeit werden dazu führen, dass der Staat immer weniger auf die Besteuerung der Arbeitnehmer zählen kann, um die niedrigen bzw. überhaupt nicht gezahlten Steuern der Superreichen und vieler Konzerne auszugleichen. Privatisierungen und Veräußerungen von Vermögenswerten mögen eine vorübergehende finanzielle Entlastung des Staates mit sich bringen, aber zu hohen Kosten für die Gesellschaft und die Volkswirtschaft. Steuergerechtigkeit ist unerlässlich für die Gewährleistung, dass der Staat über die Einnahmen verfügt, die notwendig sind, um hochwertige öffentliche Dienstleistungen, Sozialschutz und die Vielzahl anderer Leistungen anzubieten, die die Zukunft der Arbeit auf der Grundlage sozialer Inklusion gestalten werden.

Investitionen in Infrastruktur und Pflegewirtschaft: Die in vielen Ländern mangelnde oder alternde Infrastruktur drosselt das Wirtschaftswachstum und hemmt die Schaffung von Arbeitsplätzen. Gleichzeitig sind die demographischen Trends und das unzureichende aktuelle Versorgungsangebot eine tickende Zeitbombe im Gesundheitswesen und in der Sozialpflege. Investitionen in die Pflegewirtschaft und in die Infrastruktur sind nicht nur für die Bewältigung dieser Probleme unerlässlich, sondern tragen auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum bei.

Klimawandel und industrieller Wandel: Die Digitalisierung am Arbeitsplatz birgt enormes Potenzial, wenn es darum geht, die Effizienz zu steigern und die Abhängigkeit von Kohlenstoff durch eine Zukunft mit erneuerbaren Energien zu ersetzen. Die globale Herausforderung einer Wirtschaft ohne Kohlenstoffemissionen und ohne Armut erfordert eine Vision, Engagement und Mut der Politik und Wirtschaft gleichermaßen. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Agenda für einen gerechten Übergang, basierend auf Rechten, sozialem Dialog, Investitionen in den Übergang und Verhandlungen über Veränderungen in Industriesektoren und am Arbeitsplatz, die dem Klimawandel Rechnung tragen und für den industriellen Wandel sorgen, der erforderlich ist, um die Menschheit und den Planten zu retten.

Ein kohärenter Ansatz: In vielen Ländern werden die Digitalisierungsstrategien von für Technologiefragen zuständigen Ministerien konzipiert, unter lediglich begrenzter Beteiligung anderer Ministerien und ohne nennenswerte Konsultationen mit der Bevölkerung. Auf diese Weise wird dem privaten Sektor das Steuer überlassen. Das fängt jetzt zwar langsam an, sich zu ändern, zum Teil aufgrund der Debatten über die Zukunft der Arbeit, aber nur wenige Länder verfolgen den notwendigen ressortübergreifenden Ansatz und beziehen auch die Gewerkschaften und andere relevante Gruppen ein. Im Mittelpunkt einer kohärenten und umfassenden Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung muss der dreigliedrige soziale Dialog stehen.

Handels- und investitionspolitische Maßnahmen: Der wachsende Einfluss populistischer und nationalistischer Maßnahmen hat sich auf die internationale Handelsagenda ausgewirkt, wobei viele der potenziellen Folgen noch gar nicht richtig verstanden werden. Während die Gewerkschaften gegen diejenigen Elemente von Abkommen mobilmachen, die die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entmachten, die Macht der Wirtschaft gegenüber dem Staat festigen und die Spielräume für eine gute Politikgestaltung einschränken, sind die von Populisten angebotenen Lösungen nicht im Interesse erwerbstätiger Menschen. Bestimmungen wie jene, die im geplanten TiSA-Abkommen enthalten sind, würden zu einer pauschalen „Uberisierung“ ganzer Volkswirtschaften führen und müssen verhindert werden.

Entwicklung: Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) liefern eine Entwicklungsagenda, bei der menschenwürdige Arbeit im Mittelpunkt steht. Die SDGs dürfen keine Ambition bleiben. Sie bieten einen wichtigen universellen Rahmen für Beschlüsse über die Zukunft der Arbeit, und es ist wichtig, dass die Umsetzung der SDGs und Beschlüsse über die Zukunft der Arbeit, und insbesondere die Rolle des Staates, integriert werden.

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Das Vertrauen in die Demokratie ist zerstört. Lediglich 30% der Menschen weltweit glauben, dass ihre Meinung zählt.

Die Menschen wollen, dass ihre Regierungen die Regeln der Wirtschaft neu festlegen, um Wachstum und geteilten Wohlstand zu fördern. Sie wollen, dass die Regierungen im Interesse der Menschen handeln. Der Aufbau demokratischer Systeme macht es erforderlich, dass die Regierungen ihre Planung und Berichterstattung neu ausrichten, um für Rechenschaftspflicht und Transparenz zu sorgen und Rechtsstaatlichkeit als Grundlage zu garantieren.

Diese Frontline-Kampagne beinhaltet eine Reihe von Forderungen an Regierungen in Bezug darauf, worüber sie öffentlich berichten sollten, um Fortschritte anhand breiterer Kriterien als nur des BIP zu messen. Sie liefert den Rahmen für die Auseinandersetzung mit den internationalen Finanzinstitutionen bezüglich ihrer Verantwortung dabei, die Schaffung demokratischer politischer Grundlagen ohne Auflagen zu unterstützen.

Die Verpflichtung der internationalen Gewerkschaftsbewegung zu demokratischen Rechten und Freiheiten bedeutet, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an vorderster Front des Kampfes gegen zunehmend autokratische Regierungen und die extreme Rechte stehen. Dort, wo Regierungen die Arbeitnehmerrechte unterdrücken, wird der IGB handeln. Dort, wo die Ausbeutung der Beschäftigten und die Verweigerung der Vereinigungsfreiheit und von Tarifverhandlungen Teil des Geschäftsmodells von Unternehmen sind, wird der IGB handeln.

Intro

Das Weltwirtschaftsmodell lässt erwerbstätige Menschen im Stich. Die Macht und Profitgier riesiger globaler Konzerne haben Regierungen derart eingenommen, dass sie im Widerspruch zu den Rechten und der Sicherheit ihrer eigenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer handeln. Entlang globaler Lieferketten arbeiten 94% der weltweiten Arbeitnehmerschaft im Verborgenen, wobei undurchsichtige Geschäftsverträge Ausbeutung und Unterdrückung ermöglichen.

Die Welt ist heute dreimal reicher als vor 20 Jahren, aber 70% der Menschen wird ein allgemeiner Sozialschutz verweigert, 84% der Menschen sagen, dass der Mindestlohn nicht ausreicht, um davon zu leben, und 81% der Länder haben Verletzungen des Rechtes auf Tarifverhandlungen zugelassen. Dadurch wird gezielt Ungleichheit geschürt.

Die Zeit ist reif für einen neuen Gesellschafts- oder Sozialvertrag zwischen Arbeitnehmern, Regierungen und der Wirtschaft, der durch eine allgemeine Garantie für alle Arbeitenden untermauert werden sollte.

Die Inkraftsetzung eines neuen Gesellschaftsvertrages würde gewährleisten, dass Rechte respektiert werden, dass Arbeitsplätze menschenwürdig sind, einschließlich existenzsichernder Mindestlöhne und Tarifverhandlungen, dass Sozialschutz für alle zur Realität wird, dass Sorgfaltspflicht und Rechenschaftspflicht Geschäftstätigkeiten zugrunde liegen und dass durch sozialen Dialog für Maßnahmen zugunsten eines gerechten Übergangs mit Blick auf den Klima- und den technologischen Wandel gesorgt wird.

Intro

Wenn der Klimawandel nicht unter Kontrolle gebracht wird, gefährdet er alle und wird ganze Regionen unbewohnbar machen. Extreme Wetterereignisse, die bleibende Verwüstungen anrichten, sind bereits dabei, Arbeitsplätze und Existenzgrundlagen zu vernichten.

Uns bleiben elf Jahre, um den Planeten zu stabilisieren und den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, aber die Regierungen übernehmen keine Verantwortung für die Erreichung ihrer Ziele. Jede Regierung muss ihren Anspruch erhöhen und innerstaatliche Entwicklungspläne festlegen, die Maßnahmen für einen gerechten Übergang zum Schutz der Arbeitnehmer, ihrer Familien und ihrer Gemeinschaften beinhalten. Jeder Arbeitgeber muss über einen Plan verfügen, wie er seine Geschäftstätigkeiten klimasicher machen kann, und im Mittelpunkt dieser Pläne müssen Maßnahmen für einen gerechten Übergang stehen.

Die Gewerkschaften sind bereit, sich auf allen Ebenen an dem Dialog zu beteiligen, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen für einen gerechten Übergang angemessen sind und um den Menschen Vertrauen in einen Prozess zu schenken, durch den die Ambitionen, auf die wir alle angewiesen sind, verwirklicht werden.

Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze – die Alternative sind gute Arbeitsplätze auf einem lebenden Planeten.

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Die Gewerkschaften treten ausbeuterischen Kräften, die Menschen auf der Suche nach menschenwürdigen Arbeitsmöglichkeiten aus ihrer Heimat vertreiben, vereint entgegen. Die große Mehrheit der Migrant*innen sind Ausbeutung ausgesetzt, aber durch kollektive Maßnahmen sind sie dabei, die Spielregeln zu ändern.

Moderne Sklaverei ist für zu viele Menschen eine Realität. Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Menschenhandel und Kinderarbeit sind Teil globaler Lieferketten. Solidarität ist das Kernstück der internationalen Gewerkschaftsbewegung, und der IGB arbeitet daran, diese Ausbeutung zu beenden. Der IGB drängt auf eine faire Anwerbung von Wanderarbeitskräften und auf ein Ende von Systemen, die auf Schuldknechtschaft basieren.

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Erwerbstätige Menschen haben in der Regel am meisten unter bewaffneten Konflikten zu leiden. Das Ende des Dialogs und der Vereinigungsfreiheit zerstört die Arbeitsbeziehungen und öffnet Ausbeutung Tür und Tor. Unterdessen steigen die Militärausgaben, was weitere verheerende Auswirkungen mit sich bringt.

Die internationale Gewerkschaftsbewegung ist daher der Friedenförderung verpflichtet. Gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen in aller Welt arbeitet der IGB an Möglichkeiten für die Wiederaufnahme des Dialogs, um für den sozialen Konsens zu sorgen, der für dauerhaften Frieden unerlässlich ist. Die globale Gefahr einer atomaren Wiederaufrüstung macht es erforderlich, dass wir Bündnisse eingehen, um multilaterale Abkommen wie den Atomwaffensperrvertrag und den Vertrag zum Verbot von Atomwaffen zu unterstützen.

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Trotz eines beispiellosen Wirtschaftswachstums in den letzten Jahrzehnten stagnieren die Löhne auf globaler Ebene und haben mit der steigenden Produktivität bzw. dem Wirtschaftswachstum nicht Schritt gehalten. Millionen Menschen in aller Welt verdienen nicht genug, um in Würde leben zu können. Auch die Lohnungleichheit nimmt zu, wobei die Einkünfte der Spitzenverdiener um ein Vielfaches schneller steigen als die des Durchschnitts. Der Anteil der Arbeitseinkommen am BIP ist rückläufig und die Gewinne werden nicht in Form von Lohnerhöhungen mit den Arbeitskräften geteilt.

Die Gewerkschaften kämpfen in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika für faire und menschenwürdige Löhne. Sie fordern von ihren Regierungen existenzsichernde Mindestlöhne, die auf den tatsächlichen Lebenshaltungskosten basieren und unter umfassender Beteiligung der Sozialpartner festgelegt werden.

Außerdem setzen sich die Gewerkschaften für die Korrektur von Steuersystemen ein, die es Unternehmen ermöglichen, sich ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und für öffentliche Dienstleistungen, auf die wir alle angewiesen sind, zu entziehen. Die Gewerkschaften fordern darüber hinaus die Einführung angemessener und umfassender Sozialschutzsysteme, um arbeitenden Menschen und ihren Familien Einkommenssicherheit zu garantieren, als Teil einer generellen Strategie zum Abbau von Ungleichheiten und zur Förderung angemessener Lebensstandards für alle.

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Die aggressive Macht globaler Konzerne und ihr Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben dazu beigetragen, dass immer mehr Beschäftigte gezwungen sind, informellen Tätigkeiten nachzugehen. Plattformunternehmen setzen diesen Trend jetzt mit einem Geschäftsmodell weiter fort, das kaum oder überhaupt nicht an innerstaatliche Gesetze, Steuersysteme oder Verantwortung für die Beschäftigung gebunden ist. Und die Regierungen beteiligen sich mit dem Geld der Steuerzahler sogar an Bietgefechten um die Standorte von Konzerngiganten in ihren Ländern oder Städten. Mit dem zunehmenden Machtmonopol der Konzerne wächst auch der Widerstand gegen Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen.

Die Macht der Unternehmen und der Finanzwelt kann nur durch einen entschlossenen Regulierungsansatz auf nationaler und internationaler Ebene eingedämmt werden. Um dies zu erreichen, arbeitet der IGB auf ein UN-Abkommen über Wirtschaft und Menschenrechte, auf national vorgegebene Sorgfaltspflicht und Zugang zu Abhilfe sowie auf ein IAO-Abkommen zu Lieferketten hin.

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Der Multilateralismus steckt in der Krise. Unternehmensinteressen haben ihn verdrängt. Die internationalen Finanzinstitutionen haben sich für Sparmaßnahmen stark gemacht und die Rahmenbedingungen für erwerbstätige Menschen untergraben. Handelsregeln haben den Weg für die Konzentration des Wohlstandes in den Händen einiger weniger geebnet, und das System der Vereinten Nationen wurde geschwächt.

Der IGB setzt sich für einen neuen Gesellschafts- oder Sozialvertrag ein, der die Menschen in den Mittelpunkt des Multilateralismus rückt. Seitens der IAO besteht die Kompetenz, als Leuchtturm in einem zerbröckelnden multilateralen System zu fungieren. Reformen beim IWF, bei der Weltbank und der WTO sind dringend erforderlich, um Gewinnregelungen einzuführen und den Menschen wirkliche Rechte zu verschaffen.

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Obwohl es aus technischer Sicht immer noch möglich wäre, einen Temperaturanstieg um 1,5˚C zu vermeiden, müssen sich die Verhaltensweisen und Technologien generell verändern, um die notwendigen Emissionssenkungen zu erreichen. Mutige Klimaschutzmaßnahmen könnten bis 2030 Wirtschaftsvorteile in Höhe von 26 Billionen USD bringen (verglichen mit einem Business-as-usual-Szenario), während mehr als 65 Millionen Arbeitsplätze geschaffen und Hunderttausende vorzeitige Todesfälle durch Luftverschmutzung vermieden würden.

Durch abgestimmte Maßnahmen haben die Gewerkschaften das Konzept eines „gerechten Übergangs“ in das Pariser Klimaschutzabkommen eingebracht und auf die politische Tagesordnung gesetzt. Das hat zur Beteiligung der Gewerkschaften an der nationalen und sektoralen Klimaschutzpolitik geführt.

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Die Technologie kann Chancen eröffnen, wird aber auch Arbeitsplätze und aktuelle Lieferketten beeinträchtigen. Digitalisierung, Automatisierung und Daten müssen gelenkt werden, um Arbeitsplätze und Lebensstandards zu schützen. Vollbeschäftigung bleibt eins der Ziele der Gewerkschaftsbewegung, und bei der allgemeinen Garantie für Arbeitende werden keine Kompromisse gemacht. Maßnahmen für einen gerechten Übergang sind unerlässlich für die Verwirklichung dieser Verschiebungen.

Die globale Lenkung technologischer Verschiebungen muss eine neue Norm bezüglich Plattformunternehmen, globale Normen für die Datenverwaltung, einschließlich Datenschutz und Schutz der Privatsphäre, Schutz vor Überwachung u.a. beinhalten. All dies erfordert die Beteiligung der Gewerkschaften und einen grenzüberschreitenden sozialen Dialog mit starken Tarifverhandlungen, um Pläne für einen gerechten Übergang und die Beschäftigung zu gewährleisten.

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Ein Fokus der IGB-Agenda liegt auf der uneingeschränkten und gleichberechtigten wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen sowie auf Frauen in Führungspositionen überall. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen beträgt weniger als 50 Prozent, und die von Frauen verrichteten unbezahlten Pflege- und Betreuungstätigkeiten machen mittlerweile neun Prozent des weltweiten BIP aus. Es kommt nach wie vor zu beruflicher Segregation und der Unterbewertung der Tätigkeiten, die Frauen verrichten, mit geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Bezahlung und bei der Altersversorgung als Folge.

Investitionen im Pflegebereich sind eine Priorität, wenn wir die Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöhen und ihren Zugang zu guter Arbeit verbessern wollen. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle beträgt weltweit immer noch 23 Prozent, und der Schlüssel zur Beendigung dieser Diskriminierung sind nach wie vor Investitionen in hochwertige öffentliche Dienstleistungen und Sozialschutz, die Förderung gleicher Bezahlung für gleichwertige Arbeit sowie die Einführung existenzsichernder Mindestlöhne mit stärkeren Tarifverhandlungen.

Im Durchschnitt verfügen Frauen weiterhin über lediglich drei Viertel der rechtlichen Absicherung, von der Männer während ihres Arbeitslebens profitieren, und nur sechs Länder gewähren gleiche Rechte und Schutzmaßnahmen. Die Diskriminierung reicht von bestimmten Tätigkeitsverboten bis hin zu ungleicher Bezahlung oder fehlendem Schutz vor sexueller Belästigung und betrifft u.a. das Familienrecht, Eigentumsrechte und andere Freiheiten oder Ansprüche.

Der IGB ist der Beendigung geschlechtsspezifischer Gewalt in der Arbeitswelt verpflichtet. Dies ist ein Organisierungsfokus für Frauen, um Gerechtigkeit in Gesetz und betrieblicher Praxis zu erreichen.

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Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die von Marginalisierung, Ausgrenzung und Diskriminierung bedroht sind, müssen in den Gewerkschaften willkommen sein. Unsere oberste Priorität ist Organisierungsarbeit, um alle arbeitenden Menschen zu integrieren. Wir sind der Förderung junger Menschen in den Führungspositionen unserer Gewerkschaften und der Unterstützung von Gewerkschaften verpflichtet, die sich für gleiche Rechte und Gleichbehandlung bei der Arbeit für aufgrund der Rasse oder ihres Migrationshintergrundes diskriminierte Beschäftigte, indigene Menschen, LGBTQI+-Personen und Menschen mit einer Behinderung einsetzen, einschließlich derjenigen, die unter mehrdimensionalen und sich überschneidenden Formen von Diskriminierung und Missbrauch zu leiden haben.

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Diese Seite enthält Informationen von IGB-Mitgliedsorganisationen, Globalen Gewerkschaftsföderationen und LabourStart über die COVID-19/Coronavirus-Pandemie.

Blogs von Sharan Burrow:

IGB-Nachrichten und Erklärungen:

Andere Ressourcen:

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Der IGB ist Mitglied der Sport & Rights Alliance (SRA), eines globalen Bündnisses von Gewerkschaften und nichtstaatlichen Organisationen, die gemeinsam daran arbeiten, Arbeitnehmer- und andere Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption im Weltsport zu verankern und die Rechte und das Wohl derjenigen zu fördern, die die größte Gefahr laufen, von Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Ausübung von Sport betroffen zu sein, darunter Kinder, Frauen, Aktivist*innen, Minderheiten, Fans, Sportler*innen und andere Beschäftigte.

Die SRA wurde Anfang 2015 gegründet, um Druck auf internationale Sportgremien auszuüben, damit sie sicherstellen, dass ihre Beschlüsse und Tätigkeiten nicht gegen internationale Normen im Bereich der Menschen- und Arbeitnehmerrechte sowie der Korruptionsbekämpfung verstoßen und sich im Einklang mit den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte befinden.

Der IGB ist Gründungsmitglied des Centre for Sport and Human Rights, einer unabhängigen Menschenrechtsorganisation für den Sportsektor, deren Ziel es ist, die Welt des Sports voranzubringen und sicherzustellen, dass Menschenrechte, einschließlich Arbeitnehmerrechten, uneingeschränkt geachtet und gefördert werden, indem das Bewusstsein geschärft, die Verletzung von Menschenrechten im Sport verhindert und für wirksame Abhilfe für diejenigen gesorgt wird, deren Menschenrechte verletzt werden.

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Der IGB führt jedes Jahr in Zusammenarbeit mit internationalen Meinungsforschungsinstituten eine Umfrage unter der Bevölkerung in ausgewählten Ländern durch, wobei er auf Online-Panels im Einklang mit den bewährten Verfahren der Branche zurückgreift.

Die vom IGB untersuchten Themenbereiche sind:

  • Wirtschaftliche Situation und Haushaltseinkommen;
  • Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmerrechte;
  • Sozialschutz;
  • Maßnahmen der Regierung in Bezug auf Beschäftigung, Umwelt, Löhne, Technologie, Lieferketten, Migration und Flüchtlinge;
  • Menschenwürdige Arbeit, Sicherheit des Arbeitsplatzes und Arbeitszeit;
  • Einflüsse auf die Regierung;
  • Atomare Abrüstung;
  • Rolle von Gewerkschaften;
  • Staatliche Förderung grundlegender Rechte bei der Arbeit;
  • Technologie und Digitalriesen;
  • Diskriminierung und Zwangsarbeit.

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2024 ist ein entscheidendes Jahr für die Demokratie – 4 Milliarden Menschen in über 60 Ländern werden in diesem Jahr wählen gehen.

Als weltweit größte demokratische Bewegung sind die Gewerkschaften und die Beschäftigten in einer einzigartigen Position, Demokratie zu gestalten, zu verteidigen und zu stärken - nicht nur an den Wahlurnen, sondern auch am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft und in den internationalen Institutionen. Der IGB hat deshalb am 4. März die Kampagne Für Demokratie gestartet.

Im April starten wir unsere erste globale Aktionsrunde: Für Demokratie in der Gesellschaft. Und das steht auf dem Programm:

Ihr könnt nicht an diesen Aktionen teilnehmen? Trotzdem könnt ihr euch dem Kampf #ForDemocracy anschließen:

Solidarisiert euch mit den Beschäftigten und setzt euch für Demokratie ein!

Hier gibt es weitere Informationen über die Kampagne, die ihr gerne teilen könnt.

IGB FÜR DEMOKRATIE LEITFADEN FÜR GEWERKSCHAFTERINNEN UND GEWERKSCHAFTER
Intro For Democracy DE