Dieser Tag ist ein historischer Tag für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der Internationale Bund Freier Gewerkschaften und der Weltverband der Arbeit haben in den vergangenen Jahrzehnten gute und wichtige Arbeit geleis¬tet. Trotzdem haben sich beide gestern aufgelöst, um ihre Kräfte in einer noch größeren internationalen Gewerkschaftsbewegung zu bündeln. Mit rund 180 Millio¬nen Mitgliedern ist der Internationale Gewerkschaftsbund ein gewichtiges Beispiel grenzüberschreitender Solidarität und Zusammenarbeit.
Angesichts einer zunehmenden Internationalisierung der Produktionsabläufe und der Arbeitsteilung halte ich diese Bündelung von gewerkschaftlichen Kräften für eine konsequente und zukunftsgerichtete Entscheidung. Ohne Zweifel hat die Globali¬sierung die Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit verändert. Für viele war sie gleichbedeutend mit neuen Chancen und einer besseren Zukunft. Aber sie hat auch viele Ängste hervorgerufen.
Wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt müssen untrennbar miteinander verbunden sein. Daher darf der internationale Wettbewerb nicht dazu führen, dass Arbeitneh¬merinnen und Arbeitnehmer einzelner Staaten gegeneinander ausgespielt werden. Vielmehr müssen die Früchte der Globalisierung auch den Beschäftigten zugute kommen. Um dies zu gewährleisten, brauchen wir auch einen starken Internatio¬nalen Gewerkschaftsbund, der dazu beiträgt, die soziale Dimension der Globa¬lisierung zu stärken und menschenwürdige Arbeit für alle zu fördern. Für diese wichtige und herausfordernde Aufgabe wünsche ich Ihnen ein gutes Gelingen!