Welttag für menschenwürdige Arbeit: Jugend - bei der Globalisierung vergessen?

Am Vortag des 4. Welttages für menschenwürdige Arbeit diskutieren mehr als 70 junge Gewerkschafter/innen aus aller Welt bei einer gemeinsamen internationalen Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und der DGB-Jugend in Berlin darüber, wie jetzt, da die Welt von der zweiten Welle der Wirtschafts- und Finanzkrise erfasst wird, für menschenwürdige Arbeit für Jugendliche gesorgt werden kann.

Die Situation jugendlicher Beschäftigter verschlechtert sich. Arbeitsplätze sind keine Garantie mehr für künftige Generationen. Prekäre Arbeit ist für viele junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer inzwischen eine Realität, die ihnen ein Leben in Würde unmöglich macht. Neue Formen der Ausbeutung sind für jugendliche Beschäftigte an der Tagesordnung. Letztendlich bleibt ihnen häufig nur Teilzeit-, Heim-, Leiharbeit usw. In den Entwicklungsländern fallen mehr als 150 Millionen Jugendliche in die Kategorie der arbeitenden Armen.

Seit dem Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Zahl der Arbeitslosen weltweit um mehr als 20 Millionen zugenommen. Jugendliche gehörten mit zu den ersten, die die Folgen der Krise zu spüren bekamen. Sie sind gewöhnlich die ersten, die entlassen werden, weil sie noch nicht lange dabei sind. Zahlen der Internationalen Arbeitsorganisation zufolge sind gegenwärtig über 80 Millionen junge Menschen arbeitslos.

"Millionen Jugendliche stehen inzwischen ohne Arbeit da, und viele mehr sind in befristeten, schlecht bezahlten Tätigkeiten oder in der informellen Wirtschaft gefangen. Eine ganze Generation junger Menschen wird zurückgelassen, und das wird ernsthafte Folgen für die Gesellschaft haben. Die Regierungen müssen umgehend Maßnahmen ergreifen, um Arbeitsplätze zu schaffen, indem sie die Konjunktur bei Bedarf weiter ankurbeln, anstatt die öffentlichen Ausgaben zu kürzen", kommentiert IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow.

Während ihres zweitägigen Treffens in Berlin beschäftigen sich die jugendlichen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter mit der Frage, wie sie ihr Interesse an globalen Themen wie Jugendarbeitslosigkeit, nachhaltige Entwicklung und Gewerkschaftserneuerung bekunden und aktiv werden können. Und sie fordern die Regierungen auf, alles zu tun, um den Zugang Jugendlicher zu menschenwürdigen Arbeitsplätzen, zu guter Bildung und Ausbildung zu verbessern.