L20-Gipfel - Türkei 2015

Der im Vorfeld der G20-Tagungen auf hoher Ebene und der damit verbundenen Sozialpartnerkonsultationen stattfindende L20-Gewerkschaftsgipfel bietet den ArbeitnehmervertreterInnen eine Gelegenheit, um politische Empfehlungen und Schlüsselbotschaften an die Staats- und Regierungschefs sowie die Minister der G20 gemeinsam vorzubereiten. Diese Prioritäten werden anschließend in einer L20-Erklärung an die Regierungen zusammengefasst.

Seit dem Beginn der Finanzkrise 2008 und dem ersten G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Washington haben die SpitzenvertreterInnen der Gewerkschaften aus den G20-Ländern regelmäßig ihr eigenes Gipfeltreffen veranstaltet. Der erste formell anerkannte L20-Gipfel fand unmittelbar vor dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Cannes statt. Es folgten weitere L20-Gipfel in Los Cabos (2012), Moskau (2013) und Brisbane (2014).

Der L20-Gipfel dient der internationalen Gewerkschaftsbewegung als Forum für die Diskussion ihres künftigen Engagements gegenüber der G20. Dazu eingeladen werden zudem GastrednerInnen aus Regierungskreisen, von internationalen Organisationen, aus der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft, um einen breiten Austausch über die künftige Richtung globaler Maßnahmen und Regelwerke zu ermöglichen. Eins der Ergebnisse dieses Prozesses ist die gemeinsame Verpflichtung der L20 und der B20 (der Wirtschaft) von 2013 zur Ausweitung hochwertiger Ausbildungsverhältnisse gewesen, ebenso wie ein zusammen verfasster Brief bezüglich gemeinsamer Prioritäten an die Staats- und Regierungschefs 2014.

Der nächste L20-Gipfel findet im November 2015 unter der türkischen G20-Präsidentschaft in Antalya statt. Der IGB und der TUAC arbeiten stets mit den Gewerkschaftsdachverbänden in dem jeweiligen Gastgeberland zusammen, um die Gipfel vorzubereiten. Im Jahr 2015 führt die Türkiye İşçi Sendikaları Konfederasyonu (TÜRK-İŞ) den Vorsitz im L20-Lenkungsausschuss, an dem auch die Türkiye Devrimci İşçi Sendikaları Konfederasyonu (DİSK) und die Türkiye İşçi Sendikaları Konfederasyonu (HAK-İŞ) beteiligt sind.