Eröffnung des 5. IGB-Weltkongresses in Melbourne, Australien

Mehr als 1.000 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, stellvertretend für rund 200 Millionen arbeitende Menschen in über 130 Ländern, haben sich in Australien zum internationalen Parlament der Arbeit versammelt.

Beim Weltkongress des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) kommen alle vier Jahre mehr als 300 Gewerkschaftsorganisationen aus den verschiedenen Ländern zusammen, um die globale Gewerkschaftsagenda für die kommende Kongressperiode festzulegen.

Zentrales Thema der Debatten wird ein neuer Sozialvertrag sein: klimafreundliche Arbeitsplätze, Arbeitnehmerrechte, gerechte Löhne, Sozialschutz, Gleichstellung und Inklusion.

Eröffnet wurde der Kongress von Joy Murphy Wandin, einer Ältesten der Wurundjeri. Ein wichtiges Element der Eröffnungsveranstaltung war das kulturelle Erbe der australischen Ureinwohner, einschließlich der “Welcome to country”-Zeremonie, mit der Menschen anderer Völker oder Länder auf dem eigenen Gebiet begrüßt werden. Darüber hinaus gab es kulturelle Darbietungen der Tanzgruppe Djirri Djirri, von Keirnan Ironfield, Shellie Morris und Daniel Wilfred.

Begrüßt wurden die Delegierten von Pat Dodson, Senator des Bundesstaates Westaustralien, Mitglied der australischen Labor-Partei und Yawuru-Ältester, der sein Leben dem Kampf für die Rechte der Ureinwohner gewidmet hat: "Es sind schwierige Jahre gewesen, mit menschlichen Katastrophen, die noch heute andauern. Es ist ermutigend, Sie alle hier aus aller Welt zu sehen, Verfechter der Arbeitnehmerrechte und der Menschenrechte.“

“Die australischen Ureinwohner kämpfen seit 250 Jahren für Anerkennung, Gerechtigkeit und Frieden in diesem Land. Wir haben vieles gemeinsam mit den Bestrebungen der Gewerkschaftsbewegung. Solidarität macht stark. Es kann viel erreicht werden, wenn wir gemeinsam handeln. Das ist in einer Welt, in der Ungleichheit, Ausbeutung und Zerstörung ungeahnte Ausmaße angenommen haben, besonders wichtig."

“Der Kampf unseres Lebens”

Weitere Redner waren u.a. IGB-Präsident Ayuba Wabba (NLC Nigeria), die Präsidentin des australischen Gewerkschaftsbundes ACTU, Michele O’Neil, und ACTU-Generalsekretärin Sally McManus, die erklärte: “Wir führen hier den Kampf unseres Lebens, um nach jahrelangen gewerkschaftsfeindlichen Regierungen endlich neue Rechte für arbeitende Menschen durchzusetzen, und die Energie der internationalen Gewerkschaftsbewegung hier in diesem Saal gibt uns neuen Auftrieb."

Dem Kongress liegt ein Erklärungsentwurf vor, auf dessen Grundlage er über die künftigen Strategien des IGB diskutieren wird, mit Schwerpunkt auf den Lektionen aus globalen Schocks, Technologie und Auswirkungen auf die Arbeit, einer inklusiven Gewerkschaftsbewegung sowie Klima und ein gerechter Übergang.

Der IGB-Weltkongress endet am 22. November und kann hier im Livestream und in den sozialen Medien unter #ITUC22 verfolgt werden.