IGB fordert Beendigung von Geschäftsbeziehungen zu Birma

Der IGB schreibt gegenwärtig 430 Unternehmen weltweit, die Geschäftsbeziehungen zu Birma unterhalten oder von denen dies vermutet wird,, (...)

Gewerkschaftsbund Birmas fordert Abzug von Investitionen

Brüssel, 11. Oktober 2007: Der IGB schreibt gegenwärtig 430 Unternehmen weltweit, die Geschäftsbeziehungen zu Birma unterhalten oder von denen dies vermutet wird, um sie zu einer Beendigung dieser Beziehungen aufzufordern. Diese Aktion dient der Unterstützung der mit dem IGB assoziierten birmanischen Gewerkschaftsorganisation Federation of Trade Unions – Burma (FTUB), die heute ihre Forderung (EN) nach einem Investitionsabzug aus dem Land wiederholt hat. In dem Schreiben unterstreicht IGB-Generalsekretär Guy Ryder, dass sich die Wirtschaftslage des Großteils der birmanischen Bevölkerung trotz der Zunahme ausländischer Geschäftsbeziehungen verschlechtere, während die Militärjunta und ihr kleiner Kreis von Anhängern davon profitierten.

"Die birmanische Junta, die schon seit Jahren für Morde, Folter, Zwangsarbeit in großem Umfang und die völlige Unterdrückung der Bevölkerung verantwortlich ist, bereichert sich in Milliardenhöhe, und jedes einzelne Geschäft trägt dazu bei, die Taschen der Generäle zu füllen. Dieses korrupte und unfähige Regime trägt die Schuld daran, dass der Lebensstandard im ganzen Land katastrophal zurückgegangen ist, und die ausländischen Investitionen haben dies in keiner Weise aufhalten können. Im Gegenteil, die Repressionen nehmen zu, weil das Regime in der Lage ist, Waffen zu erwerben, die gegen schutzlose Zivilisten eingesetzt werden: Der Anteil der Armee am Staatshaushalt beträgt 40%, während auf das Gesundheits- und das Bildungswesen zusammen weniger als 7% entfallen! ‘Business as usual’ in Birma wird nur die Junta stärken", kommentierte Ryder.

Die öffentliche Datenbank von Global Unions listet Unternehmen mit bestätigten oder vermuteten Geschäftsbeziehungen zu Birma auf und wird laufend aktualisiert. Unternehmen, die belegen, dass sie ihre Geschäftsbeziehungen beendet haben, werden von der Liste gestrichen, während Unternehmen, die sich nicht aus dem Land zurückziehen, in ihren Heimatländern weiter unter Druck gesetzt werden, sowohl von den Mitgliedsorganisationen des IGB als auch von den Globalen Gewerkschaftsföderationen in ihren jeweiligen Branchen.

Diese unternehmensgestützte Aktion verläuft parallel zu der Kampagne der Gewerkschaften, die auf darauf abzielt, Regierungen, die Europäische Union und andere zwischenstaatliche Gremien dazu zu veranlassen, die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen auszuweiten und die Versorgung des Regimes mit Militär- und Sicherheitsausrüstung einzustellen. Die Mitgliedsorganisationen des IGB und des Europäischen Gewerkschaftsbundes sind gegenwärtig dabei (EN), die europäischen Regierungen zu der Gewährleistung zu veranlassen, dass die EU-Sanktionen, die am Montag überprüft werden, ein umfassendes Handelsverbot für alle EU-Staaten mit Birma beinhalten, geltend für alle strategisch wichtigen Bereiche, so auch für Öl und Gas, Edelsteine und Tropenholz.


Der am 1. November 2006 gegründete IGB vertritt 168 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 305 Mitgliedsorganisationen und 153 Ländern und Hoheitsgebieten.

Weitere Informationen erteilt die IGB-Presseabteilung unter: +32 2 224 0204 oder +32 476 621 018.