Internationaler Tag für gleiches Entgelt: Das geschlechtsspezifische Lohngefälle beseitigen und soziale Gerechtigkeit erreichen

photo: Equal Pay Coalition

Anlässlich des Internationalen Tages für gleiches Entgelt am 18. September fordert der IGB schnellere Fortschritte beim Abbau des geschlechtsspezifischen Lohngefälles. Beim derzeitigen Tempo wird es 257 Jahre dauern, bis dieses Ziel erreicht ist.

Die Regierungen, die aktuell über den Zukunftspakt verhandeln, müssen sich erneut zur Verwirklichung des Ziels 8.5 für nachhaltige Entwicklung (SDG) verpflichten, das “Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit mit gleicher Bezahlung” anstrebt.

IGB-Generalsekretär Luc Triangle: “Die Beseitigung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles ist unerlässlich, wenn soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit für Frauen erreicht werden soll.

Seit vielen Jahren setzen sich die Gewerkschaften für Gesetze, Strategien und Maßnahmen zur Bekämpfung der dem Lohngefälle zugrunde liegenden zahlreichen Faktoren ein. Dazu gehören Lohntransparenz, Antidiskriminierungsgesetze, familienfreundliche Arbeitsplätze, existenzsichernde Mindestlöhne und Maßnahmen zur Formalisierung informeller Tätigkeiten sowie Strategien zur Anerkennung, Reduzierung und Umverteilung von Pflege- und Betreuungsarbeit.

Beispiele aus der ganzen Welt machen daher deutlich, dass der Beitritt zu einer Gewerkschaft dazu beitragen kann, das geschlechtsspezifische Lohngefälle zu verringern.”

Die wichtige Rolle der Gewerkschaften bei der Durchsetzung gleicher Bezahlung für gleichwertige Arbeit wurde vor kurzem bei einer Nebenveranstaltung der Equal Pay International Coalition (EPIC) beim G20-Treffen in Brasilien diskutiert. Brasilien, das derzeit den G20-Vorsitz innehat, hat die Gleichstellung der Geschlechter und die Förderung der Vielfalt am Arbeitsplatz zu den wichtigsten Prioritäten der G20-Arbeitsgruppe Beschäftigung erklärt.

Veranstaltungen zur Entgeltgleichheit

Anlässlich des Internationalen Tages für gleiches Entgelt wird der IGB ein Webinar mit aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern aus den Philippinen, aus Australien, Spanien und Brasilien veranstalten, um die zentrale Rolle der Gewerkschaften bei der Durchsetzung gleicher Bezahlung für gleichwertige Arbeit, wie im ILO-Übereinkommen 100 und in SDG-Ziel 8.5 verankert, hervorzuheben. Diese Veranstaltung fällt auch in den Rahmen der #KampagnefürDemokratie, mit der der IGB u.a. auf die Förderung gleichberechtigter, fairer und demokratischer Arbeitsplätze abzielt.

Unterdessen organisiert EPIC eine hochrangige Veranstaltung unter Beteiligung von Stuart Appelbaum, Präsident der US-amerikanischen Einzel- und Großhandelsgewerkschaft Retail, Wholesale and Department Store Union (RWDSU) und Vorsitzender des internationalen Ausschusses des Dachverbandes AFL-CIO in den USA, bei der es schwerpunktmäßig um Strategien zur Beseitigung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles gehen wird.

Der IGB ist, seit EPIC auf der UN-Generalversammlung im September 2017 ins Leben gerufen wurde, an der Koalition beteiligt und Mitglied ihres Lenkungsausschusses. Hauptziel ist es, die Fortschritte bei der Beseitigung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles zu beschleunigen und bis 2030 Entgeltgleichheit zu erreichen.