Internationale und europäische Gewerkschaftsführer fordern Krisenmaßnahmen von den Finanzministern der G7

Die Generalsekretäre von IGB, EGB und TUAC haben den Finanzministern der G7 anlässlich ihrer Tagung am 10. Oktober einen offenen Brief geschrieben, in dem sie einen umfassenden Sanierungsplan fordern, der über die von sechs Zentralbanken angekündigten Zinssenkungen hinausgeht, um die Gefahren einer weltweiten Rezession abzuwehren.

Brüssels, 8. Oktober 2008: Die Generalsekretäre von IGB, EGB und TUAC haben den Finanzministern der G7 anlässlich ihrer Tagung am 10. Oktober einen offenen Brief geschrieben, in dem sie einen umfassenden Sanierungsplan fordern, der über die von sechs Zentralbanken angekündigten Zinssenkungen hinausgeht, um die Gefahren einer weltweiten Rezession abzuwehren.

Das zunehmende Finanzchaos wirkt sich auch auf die reale Wirtschaft aus. In den USA geht das Beschäftigungsniveau rapide zurück, und es besteht die Gefahr einer weltweiten Rezession, durch die Arbeitsplätze in aller Welt gefährdet sind, mit besonders schweren Folgen für die ärmsten Länder. Die Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G7 müssen einen abgestimmten Sanierungsplan beschließen, um der realen Wirtschaft in den G7-Ländern und darüber hinaus neue Impulse zu geben. Sofern notwendig, sollten weitere abgestimmte Zinssenkungen erfolgen. Die Regierungen sollten geplante Investitionen in die Infrastruktur vorziehen, ebenso wie Maßnahmen zur Schaffung "grüner Arbeitsplätze" durch die Erschließung alternativer Energiequellen sowie durch Energieersparnis und Energieerhaltung. Es sollten direkte Steuer- und Ausgabenimpulse gegeben werden, um die Kaufkraft derjenigen mit mittlerem und niedrigem Einkommen zu stärken. Da große Teile des Finanzsystems von öffentlichen Steuerzahlern getragen werden, fordern die Gewerkschaften die Regierungen auf, mit ihren Aktienpaketen als aktive Investoren aufzutreten, um das öffentliche Interesse zu wahren und dafür zu sorgen, dass die Steuerzahler ihr Geld zurückbekommen. Neben diesen Sofortmaßnahmen müssen die Regierungen der G7 dafür sorgen, dass es nicht noch einmal zu einer Krise dieses Ausmaßes kommt. Die Arbeit an neuen Regulierungsmaßnahmen, nicht nur für die Banken, sondern auch für das parallele Finanzsystem, muss unverzüglich beginnen.

Diese Forderung nach Krisenmaßnahmen erfolgt im Anschluss an die Mobilisierung von mehr als einer Million Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in 123 Ländern weltweit, die dem Aufruf ihrer Gewerkschaften gefolgt sind und am 7. Oktober den Welttag für menschenwürdige Arbeit begangen haben. Die zentrale Forderung des Welttages war eine grundlegende Umgestaltung der globalen Wirtschaft vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Krise.

Der vollständige Wortlaut findet sich hier


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