IGB-Vorstand nimmt vier neue Mitglieder auf, Schwerpunkte seiner Diskussionen sind die globale Krise, Klimawandel und die Vorbereitungen auf den Kongress 2010

Der IGB hat bei seiner jährlichen Vorstandssitzung vom 6. – 8. Oktober 2009 in Berlin vier neue Mitgliedsorganisationen aufgenommen: CCSL - Kap Verde, NUNW - Namibia, CDTN - Niger und FTUB - Birma, der aufgrund der repressiven Politik der birmanischen Militärjunta zum Teil gezwungen ist, seine Arbeit außerhalb des Landes zu verrichten. Somit hat der IGB insgesamt 316 Mitgliedsorganisationen in 158 Ländern.

Brüssel, 14. Oktober 2009: Der IGB hat bei seiner jährlichen Vorstandssitzung vom 6. – 8. Oktober 2009 in Berlin vier neue Mitgliedsorganisationen aufgenommen: CCSL - Kap Verde, NUNW - Namibia, CDTN - Niger und FTUB - Birma, der aufgrund der repressiven Politik der birmanischen Militärjunta zum Teil gezwungen ist, seine Arbeit außerhalb des Landes zu verrichten. Somit hat der IGB insgesamt 316 Mitgliedsorganisationen in 158 Ländern.

Die Vorstandssitzung fiel mit den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der deutschen IGB-Mitgliedsorganisation, des DGB, sowie mit dem zweiten Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober zusammen, für den weltweit mehr als 460 Veranstaltungen unter Beteiligung von mehreren Hunderttausend Menschen in über 110 Ländern organisiert wurden.

"Auch in diesem Jahr war der Welttag wieder ein durchschlagender Erfolg. In aller Welt haben sich die Menschen an Kundgebungen, öffentlichen Veranstaltungen, Flashmobs, Solidaritätsaktionen und vielen anderen Aktivitäten beteiligt, um Maßnahmen zur Beendigung der globalen Wirtschaftskrise, zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und eine zentrale Rolle für soziale Gerechtigkeit in der globalen Wirtschaft zu fordern. Besonders bemerkenswert war die hohe Beteiligung junger Menschen, die Kreativität und innovative Ideen einbrachten. Daraus wurde deutlich, dass die Botschaft der Gewerkschaften bezüglich ihres Einsatzes für Jugendbeschäftigung, Bildung und Ausbildung sowie für die Rechte junger Menschen bei einer Generation angekommen ist, die angesichts der Krise vor einer immens unsicheren Zukunft steht. Der Beschluss des Vorstandes, eine spezielle Kampagnenaktion mit jugendlichen Beschäftigten zu starten, ist in diesem Zusammenhang ebenfalls relevant", erklärte IGB-Generalsekretär Guy Ryder.

Bei den Vorstandsdiskussionen ging es schwerpunktmäßig um die Wirtschaftskrise und deren katastrophale Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Löhne. Der Vorstand sprach sich im Anschluss an die Treffen mit Spitzenvertreterinnen und -vertretern beim G20-Gipfel in Pittsburgh für weitere Maßnahmen aus, einschließlich fiskal- und geldpolitischer Stimulierungsmaßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen, der Förderung arbeitsrelevanter Fragen und der Rolle der IAO im internationalen Lenkungsprozess, besonderer Anstrengungen zur Unterstützung der Entwicklungsländer, einer wirksamen Reform und Regulierung der Finanzmärkte sowie Investitionen und Maßnahmen für einen "gerechten Übergang" zu einer emissionsarmen Wirtschaft. Außerdem legte der Vorstand letzte Hand an die Vorbereitungen des IGB auf den Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen.

"Viele der Banker und Finanziers, die die Wirtschaftskrise verursacht haben, werden sogar noch höhere Vergütungen bekommen als vor der Krise. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind darüber angesichts von Millionen Arbeitsplatzverlusten und einer Beschäftigungskrise, die ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat, zu Recht entsetzt. Es gibt zwar einige positive Anzeichen dafür, dass unser Druck auf die G20 etwas bewirkt, aber wir sind noch nicht überzeugt, dass die wirklichen Lektionen dieser Krise gelernt wurden oder dass der für nachhaltige, menschenwürdige Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit erforderliche wirtschaftliche Wiederaufbau mit der notwendigen Entschlossenheit und Verbindlichkeit seitens der Regierungen in Angriff genommen wird", so Ryder.

Der Vorstand hat eine Reihe von Empfehlungen zum Arbeitnehmerkapital verabschiedet, darunter verbesserte Informationen über Arbeitnehmerrechtsverletzungen von einzelnen Ländern und Unternehmen, um den Arbeitnehmervertretern in Rentenfonds ihre Entscheidungen zu erleichtern, sowie eine bessere Integration der Aktivitäten in Bezug auf Arbeitnehmerkapital in andere internationale Arbeitsbereiche der Gewerkschaften.

Der Vorstand hat zudem tiefe Besorgnis angesichts der Entwicklungen in Honduras, wo die IGB-Mitgliedsorganisationen an der Spitze der Kampagne für die Wiederherstellung der Demokratie stehen, und in Guinea geäußert, wo die Gewerkschaften ebenfalls in vorderster Front der Demokratiebewegung stehen. In beiden Ländern sind Gewerkschafter/innen Zielscheibe gewaltsamer Repressionen, und der Vorstand hat dazu jeweils eine gesonderte Entschließung verabschiedet.

Die Vorbereitungen auf die erste IGB-Weltfrauenkonferenz in der kommenden Woche standen ebenso auf der Vorstandstagesordnung wie Diskussionen über das Thema, die Entschließungen und die Organisation des 2. IGB-Weltkongresses, der im Juni 2010 in Vancouver stattfindet.

Die Vorstandsmitglieder nahmen außerdem am 5. Oktober am feierlichen Festakt anlässlich des 60-jährigen Bestehens des DGB teil, bei dem Bundespräsident Horst Köhler, der DGB-Vorsitzende Michael Sommer und die IGB-Präsidentin Sharan Burrow sprachen und die Spitzenvertreterinnen und -vertreter aller wichtigsten deutschen Parteien, die Geschäftswelt, die Justiz sowie verschiedene Gruppen der Zivilgesellschaft vertreten waren. Am 7. Oktober nahm der Vorstand zudem an einem Empfang auf Einladung von Bundeskanzlerin Merkel teil, unmittelbar vor einer Veranstaltung am historischen Brandenburger Tor anlässlich des Welttages für menschenwürdige Arbeit.


Der IGB vertritt 170 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 316 Mitgliedsorganisationen und 158 Ländern und Hoheitsgebieten.
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