IGB setzt sich für ein solides internationales Abkommen zur Rechenschaftspflicht von Unternehmen ein

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IGB-Generalsekretär Luc Triangle ist vor kurzem mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe zusammengetroffen, die am Entwurf eines internationalen Abkommens zur Rechenschaftspflicht von Unternehmen arbeitet.

Luc Triangle hat in Begleitung des zuständigen Verhandlungsführers der Gewerkschaften, Ruwan Subasinghe, dem ecuadorianischen UN-Botschafter Cristian Espinosa Cañizares ein Schreiben übergeben, in dem die Unterstützung und Forderungen des IGB und der Global Unions mit Blick auf die Arbeit der zwischenstaatlichen Arbeitsgruppe “Open-Ended Intergovernmental Working Group (OEIGWG)“ deutlich gemacht werden. Botschafter Cañizares führt den Vorsitz in der OEIGWG, die an einem rechtsverbindlichen internationalen Instrument zur Regulierung der Aktivitäten transnationaler Konzerne im Rahmen internationaler Menschenrechtsnormen arbeitet.

In dem Schreiben werden die zentralen Prioritäten des IGB für das Abkommen erläutert:

    • Breit gefasst: Abdeckung aller international anerkannten Menschenrechte, einschließlich grundlegender Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte.
    • Umfassender Geltungsbereich: Einbeziehung aller Unternehmen, unabhängig von Größe, Branche, betrieblichem Kontext, Eigentumsverhältnissen und Struktur.
    • Extraterritoriale Regulierung: die Pflicht, Unternehmen zu regulieren und den Opfern von Menschenrechtsverletzungen durch transnationale Konzerne den Zugang zur Justiz in den Heimatstaaten der Konzerne zu ermöglichen.
    • Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte: Unternehmen müssen Strategien und Verfahren zur Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte einführen und anwenden.
    • Unternehmerische Rechenschaftspflicht: Bekräftigung der Anwendbarkeit von Menschenrechtsverpflichtungen auf Unternehmenstätigkeiten.
    • Internationale Durchsetzung: Schaffung eines starken, internationalen Überwachungs- und Durchsetzungsmechanismus.

    Luc Triangle hat die Bedeutung dieser Maßnahmen betont und erklärt: "Diese Verhandlungen sind eine wichtige Gelegenheit, um einen internationalen Rechtsrahmen zu schaffen, der der Macht und dem Einfluss transnationaler Konzerne auf die Menschenrechte von Millionen Arbeitskräften Rechnung trägt.

    Die internationale Gewerkschaftsbewegung wird sich auch weiterhin aktiv an diesem Prozess beteiligen und einen möglichst schlagkräftigten Vertragstext fordern. Wir brauchen ein verbindliches Abkommen, das Unternehmen zur Rechenschaft zieht und den von Menschenrechtsverletzungen betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Gerechtigkeit verschafft, und wir brauchen es jetzt."