IGB ruft Fußballverbände und Sponsoren zur Forderung nach unabhängiger FIFA-Reformkommission auf

Der IGB ruft die nationalen Fußballverbände auf, durch die Einrichtung einer unabhängigen Kommission auf wirkliche Reformen bei der FIFA zu drängen und sich nicht darauf zu verlassen, dass sich die FIFA plötzlich selbst reformieren kann, unter einer Führungsriege, die es nach jahrelangen Schmiergeldskandalen in Millionenhöhe nicht geschafft hat, die grassierende Korruption zu beenden.

Sharan Burrow, IGB-Generalsekretärin: "Die Fußballwelt und die internationale Gemeinschaft insgesamt müssen etwas unternehmen. Andernfalls wird Korruption bei einer der profiliertesten Institutionen der Welt legitimiert, was negative Auswirkungen weit über die FIFA hinaus haben wird. Der immense Umfang der Korruptionsermittlungen und die Verbindungen derjenigen, die in Verletzungen der Arbeitnehmer- und anderer Menschenrechte verwickelt sind, machen umgehende und entschiedene Maßnahmen erforderlich. Die Sponsoren der FIFA müssen erkennen, dass auch ihr Ruf und sogar ihre eigenen Geschäftsmodelle in Gefahr sind. Sie sollten daher diese Reformkommission zu einer Bedingung für die Fortsetzung ihrer Beziehungen zur FIFA machen."

Die Forderung nach einer Reformkommission erfolgt parallel zur Bekanntgabe der Schweizer Bundesanwaltschaft, dass Hunderte Bankkonten untersucht würden, nachdem neun Terabytes an FIFA-Computerdaten beschlagnahmt worden seien.

Im Hinblick auf die Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees am 20. Juli ist der IGB gemeinsam mit Playfair Qatar, #NewFIFANow und dem Sportbekleidungshersteller SKINS für die Einrichtung einer Reformkommission unter Vorsitz einer international renommierten Persönlichkeit wie des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan eingetreten. Andere angesichts der Korruption besorgte Firmenchefs haben sich der Forderung offenbar angeschlossen.

Die Aufgabe einer unabhängigen Reformkommission bestünde darin, eine umfassende Untersuchung der Management- und Führungsprozesse bei der FIFA durchzuführen, einschließlich ihrer Statuten, Finanzpolitik, Komiteestruktur, Wahlverfahren und Ernennungen, neue Führungsprozesse einzuführen und anschließend Neuwahlen gemäß der neu gefassten Verfahren zu beaufsichtigen. Die Untersuchung würde auch auf Korruption und Menschenrechtsfragen, einschließlich der Arbeitnehmerrechte, eingehen, Bereiche, in denen die FIFA seit langem kritisiert wird.

"Angesichts des angekündigten Rücktritts von Sepp Blatter besteht jetzt die Möglichkeit, den Schaden, den er bei der FIFA angerichtet hat, zu beheben und die Management- und Führungsprozesse zu reformieren. Nach jahrelangen Skandalen ist eine unabhängige Kommission der einzige Weg, um dies zu erreichen", so Sharan Burrow.