Gaza: Waffenruhe muss zu dauerhaftem Frieden führen

Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) begrüßt die Waffenruhe in Gaza und Israel als wichtigen Schritt zur Beendigung der Gewalt, zum Schutz des Lebens der Zivilbevölkerung und zur Schaffung eines dauerhaften Friedens.

IGB-Generalsekretär Luc Triangle: “Diese Waffenruhe ist ein Hoffnungsschimmer nach langen Verwüstungen und Zehntausenden Todesopfern. Wir rufen alle Parteien auf, sich uneingeschränkt an das Abkommen zu halten und die Sicherheit und das Wohlergehen der betroffenen Gemeinschaften in den Vordergrund zu stellen.”

Zu den zentralen Bestimmungen der Waffenruhe gehören :

  • die schrittweise Freilassung der Geiseln, angefangen mit Frauen und Kindern, in Verbindung mit Verhandlungen über die Freilassung aller übrigen Geiseln,
  • der schrittweise Abzug der israelischen Streitkräfte, begleitet von Sicherheitsvorkehrungen zur Gewährleistung von Stabilität entlang der Grenzen des Gazastreifens,
  • ein Prozess, der die Rückkehr der Zivilbevölkerung in den nördlichen Gazastreifen ermöglicht, mit Sicherheitsvorkehrungen, die den Transfer von Waffen in diese Gebiete verhindern.
  • die Ausweitung humanitärer Hilfe zur Bewältigung der verheerenden Krise in Gaza.

Luc Triangle erklärt: “Für alle Geiseln und ihre Familien, die so lange gewartet und so unvorstellbares Leid erlitten haben, muss dieser Waffenstillstand so schnell wie möglich zur Befreiung führen. Wir würdigen die Bemühungen der Histadrut um die Unterstützung der Familien der Geiseln.

Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, dafür zu sorgen, dass die Menschen im Gazastreifen schnell und ungehindert Hilfe erhalten. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das UNRWA, das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge in der Region. Es ist wichtiger denn je, dass seine Arbeit von allen Regierungen angemessen finanziert wird.

Wir fordern, dass der Arbeitsmarkt umgehend wieder für alle palästinensischen Arbeitskräfte geöffnet wird und wiederholen unsere Forderung nach einer Entschädigung für diejenigen, die durch die einseitige Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses Einkommensverluste erlitten haben.

Diese Waffenruhe bietet eine dringend benötigte Gelegenheit, um das unermessliche Leid im Gazastreifen zu lindern und den Weg für den Wiederaufbau und einen nachhaltigen Frieden zu ebnen. Der Wiederaufbau muss die Grundsätze menschenwürdiger Arbeit, qualitativ hochwertige öffentliche Dienstleistungen und die Einbeziehung der lokalen Sozialpartner umfassen, wie in der ILO-Empfehlung 205 vorgesehen. Wir würdigen die humanitäre Hilfsarbeit des PGFTU und sind bereit, unsere Mitgliedsorganisation bei der Verstärkung dieser unverzichtbaren Bemühungen zu unterstützen.

Alle Konfliktparteien müssen einen konstruktiven Dialog führen, das Völkerrecht achten und auf eine Zweistaatenlösung im Einklang mit den UN-Sicherheitsratsresolutionen 242 und 338 hinarbeiten.

Der IGB ruft zu integrativen Bemühungen auf, die die Würde und Rechte aller respektieren, und bekräftigt sein Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und den Schutz der Menschenrechte. Diese Waffenruhe muss als Grundlage für dauerhaften Frieden und Koexistenz dienen.”