G7 in Italien: Gewerkschaften sprechen mit Ministerinnen über Lohnwachstum, KI und Klimaschutz

Die Gewerkschaften sind mit Ministerinnen, internationalen politischen Entscheidungsträgern und führenden Wirtschaftsvertretern aus den G7-Ländern zusammengetroffen, um:

  • die dringende Notwendigkeit seitens der Regierungen zu unterstreichen, für ein ökologisch und sozial nachhaltiges Wachstum mit einem realen Lohnzuwachs für die Beschäftigten zu sorgen.
  • die Klimakrise durch mehr Klimaschutzmaßnahmen zu bewältigen, mit einem sozial gerechten Übergang für arbeitende Menschen und einer gerechten Verteilung von Kosten und Nutzen des grünen Übergangs.
  • hervorzuheben, wie wichtig es ist, die Einführung Künstlicher Intelligenz, ihre Risiken und ihren potenziellen Nutzen durch einen sozialen Dialog zwischen Regierungen, Arbeitgebern und Gewerkschaften zu steuern.

Die vom Gewerkschaftlichen Beratungsausschuss bei der OECD (TUAC) und vom IGB koordinierte Gewerkschaftsgruppierung der G7-Länder (Labour 7, kurz L7) hat sich auf eine gemeinsame Erklärung mit den Vertretern der Wirtschaft aus den G7-Ländern verständigt, in der es um die Förderung der Künstlichen Intelligenz durch den sozialen Dialog geht und die G7-Regierungen aufgefordert werden:

  • Regelwerke und Maßnahmen einzuführen, die das Prinzip der menschlichen Kontrolle über die KI fördern.
  • die Rolle der Sozialpartner bei der Gestaltung, Umsetzung und Überwachung der Nutzung von KI-Systemen in der Arbeitswelt zu begünstigen.
  • dreigliedrige Mechanismen auf nationaler und lokaler Ebene einzuführen, um den sozialen Dialog zu fördern.

“Die Lebenshaltungskostenkrise hat nach wie vor gravierende Auswirkungen auf den Lebensstandard von Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern”, erklärt Veronica Nilsson, die Generalsekretärin des TUAC. “Gleichzeitig bringen die Klimakrise und das rasante Wachstum der Künstlichen Intelligenz ebenfalls ernsthafte Risiken für die Beschäftigten mit sich und erfordern dringende Maßnahmen. Es ist an der Zeit für eine konzertierte Regulierung und Maßnahmen durch sozialen Dialog und Tarifverhandlungen. Unsere gemeinsame Erklärung mit den Arbeitgebern zeigt, dass Tarifverhandlungen von entscheidender Bedeutung sein werden, um sicherzustellen, dass die Verbreitung von KI allen zugutekommt, und ich hoffe, dass dies zu einer Belebung des sozialen Dialogs führen wird.”

“Die aktuellen geopolitischen Spannungen und Konflikte zerstören das Leben unzähliger arbeitender Menschen und verschärfen die Auswirkungen konvergierender Krisen”, so IGB-Generalsekretär Luc Triangle. “Die G7 muss mit Ehrgeiz vorangehen und sich für eine echte, robuste Demokratie einsetzen, die auf einem Fundament des Friedens und der Rechtsstaatlichkeit beruht, um soziale Gerechtigkeit zu fördern. Wir brauchen konkrete Maßnahmen, um beim Kampf gegen Ungleichheiten Fortschritte zu erzielen und auf den Klimanotstand zu reagieren.”

An der Diskussion mit den Gewerkschaften aus den G7-Ländern nahmen teil: Marina Elvira Calderone, Ministerin für Arbeit und Soziales, Italien; Alison McGovern, Arbeitsministerin, Großbritannien; Thea Lee, stellvertretende Unterstaatssekretärin für internationale Angelegenheiten, US-Arbeitsministerium; Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte; Stefano Scarpetta, Direktor für Beschäftigung, Arbeit und Soziales, OECD; Celeste Drake, stellvertretende Generaldirektorin, ILO, und Roberto Suarez, Generalsekretär, Internationale Arbeitgeberorganisation (IOE).

Die Mitglieder der Gewerkschaftsdelegation waren Veronica Nilsson, Generalsekretärin des TUAC; Luc Triangle, Generalsekretär des IGB; Bea Bruske, Vorsitzende des kanadischen Gewerkschaftsbundes CLC; Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB); Tomoko Yoshino, Vorsitzende des japanischen Gewerkschaftsbundes Rengo, sowie die italienischen Gewerkschaftsvorsitzenden Maurizio Landini (CGIL), Luigi Sbarra (CISL) und Pierpaolo Bombardieri (UIL).