Das Treffen der G20-Arbeitsminister fand vom 25. bis 26. Juli in Fortaleza (Brasilien) statt und wurde mit einem Just Transition Leadership Forum eröffnet, bei dem die L20-Mitglieder Gelegenheit zu Gesprächen mit den Ministerinnen und Ministern für Arbeit und Beschäftigung der G20-Länder hatten.
Während dieser Gespräche stellten Sozialpartner und die wichtigsten Regierungen ihre Bemühungen zur Bewältigung der sozialen Auswirkungen des Klimawandels, zur Förderung ihrer Programme für menschenwürdige Beschäftigung und zur Entwicklung von Kompetenzen im Rahmen von Just Transition-Strategien vor.
In der Erklärung gehen die G20-Arbeitsminister auf mehrere kritische Bereiche ein, die auf dem L20-Gipfel am 23. und 24. Juli, kurz vor dem Treffen der Arbeitsminister, hervorgehoben wurden. Die Verpflichtungen in der Erklärung decken sich mit der Forderung der Gewerkschaften nach einem neuen Sozialvertrag. Konkret haben sich die G20-Minister zu Folgendem verpflichtet:
- Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze und Förderung menschenwürdiger Arbeit.
- Abbau von Ungleichheiten u. a. durch die Anhebung der Reallöhne und Fortschritte bei existenzsichernden Löhnen und universellem Sozialschutz.
- Garantie eines gerechten Übergangs in allen Bereichen.
- Dringende und wirksame Bekämpfung von Zwangs- und Kinderarbeit.
- Sicherstellung der uneingeschränkten, gleichberechtigten und sinnvolle Teilhabe von Frauen am Wirtschaftsleben und ihres Zugangs zu umfassenden Sozialschutzleistungen.
- Bekämpfung von Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz.
- Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit aller Beschäftigten.
- Achtung, Förderung und Verwirklichung der grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit.
- Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit algorithmischem Management und verstärkte internationale Zusammenarbeit beim Schutz der Rechte von Beschäftigten in der Plattformökonomie und im Hinblick auf KI in der Lieferkette.
- Garantierter Zugang zu angemessenem und nachhaltigem Sozialschutz für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, einschließlich der Beschäftigten in der sogenannten Gig- und Plattformökonomie.
- Förderung des sozialen Dialogs und Unterstützung von Tarifverhandlungen.
IGB-Generalsekretär Luc Triangle erklärte: „Unter der Führung Brasiliens haben die Arbeitsminister der G20 gezeigt, dass sie die wichtigsten gewerkschaftlichen Prioritäten für eine gerechtere Welt und einen nachhaltigen Planeten ausdrücklich befürworten. Wir freuen uns auf eine weitere Konsolidierung dieser Fortschritte während des südafrikanischen Vorsitzes, um sicherzustellen, dass die G20 für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer etwas erreichen.“
Veronica Nilsson, Generalsekretärin des TUAC, fügte hinzu: „Die Gewerkschaften begrüßen die konstruktive Arbeit des brasilianischen G20-Vorsitzes und freuen sich auf konkrete Maßnahmen der G20-Mitglieder. Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass die Arbeits- und Beschäftigungsminister der G20 anerkannt haben, wie wichtig die Förderung von sozialem Dialog und Tarifverhandlungen ist, wenn wir menschenwürdige Arbeit, einen gerechten Übergang, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und soziale Gerechtigkeit erreichen wollen.“