Welttag für menschenwürdige Arbeit, 7. Oktober 2019 - “In Pflege investieren, um Geschlechtergleichstellung zu erreichen”

In diesem Jahr findet der Welttag für menschenwürdige Arbeit (WFMA) am 7. Oktober zum 12. Mal statt. Millionen Menschen nehmen seit 2008 aus diesem Anlass an Veranstaltungen teil, und auch in diesem Jahr ist dies ein Tag, an dem überall auf der Welt mobilgemacht wird. An diesem Tag treten alle Gewerkschaften weltweit für menschenwürdige Arbeit ein. Menschenwürdige, gute Arbeit muss im Mittelpunkt staatlicher Maßnahmen stehen, die darauf abzielen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und eine neue globale Wirtschaft aufzubauen, bei der die Menschen im Vordergrund stehen. Keine Aktivität ist für den Welttag für menschenwürdige Arbeit zu groß oder zu klein, ob es sich um eine Diskussion am runden Tisch, eine Großdemonstration, einen Protestbrief, eine Flashmob-Aktion oder etwas vollkommen anderes handelt.

Die Gewerkschaften und ihre Verbündeten werden ihre Aktivitäten anlässlich des WFMA auf die Situation in ihren jeweiligen Ländern, Sektoren und Betrieben abstimmen. Der Weltaktionstag bietet Gelegenheit, wichtige Errungenschaften für erwerbstätige Menschen hervorzuheben und Kampagnen sowie Aktivitäten der Gewerkschaften für Gerechtigkeit und Solidarität publik zu machen. Wie in der Vergangenheit gibt es ein internationales Motto: In diesem Jahr ist es die Forderung nach Investitionen im Pflegebereich, die unerlässlich für Geschlechtergleichstellung bei der Arbeit und in der Gesellschaft sind. Sie würden die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen in dem Sektor verbessern und in einer Zeit, in der die Weltwirtschaft stagniert und erwerbstätige Menschen und ihre Familien die Folgen zu spüren bekommen, wichtige wirtschaftliche Impulse geben.

“In Pflege investieren, um Geschlechtergleichstellung zu erreichen”

Pflegetätigkeiten sind nach wie vor erheblich unterbewertet und gekennzeichnet durch schlechte Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Die Mehrheit der Beschäftigten in diesem Sektor sind Frauen.

Mehr als drei Viertel aller unbezahlten Pflege- und Betreuungstätigkeiten werden von Frauen verrichtet.

Das entspricht 13% des weltweiten BIP bzw. 10 Billionen $ pro Jahr.

In Industrieländern würden Investitionen in Höhe von 2% des BIP im Pflegebereich eine positive Rendite von zwischen 2,4% und 6,1% mit sich bringen.

In sechs Schwellenländern würden Investitionen in Höhe von 2% des BIP im Pflegebereich 42 Mio. Arbeitsplätze schaffen.

“Höhere Investitionen im Pflegesektor sind für alle Länder unerlässlich und dringend notwendig, ob es darum geht, einer alternden Bevölkerung Würde und Gesundheit zu garantieren, oder ob es um den besten Start ins Leben für Kinder in Ländern geht, in denen junge Menschen die Bevölkerungsstatistiken beherrschen. Geringe Investitionen in die Pflege in der Erwartung, dass Frauen die Kosten der Pflege unvergütet übernehmen, stellen ein immenses Hindernis für die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, für die Bekämpfung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles und für die Erreichung der Gleichstellung von Frauen und Männern bei der Arbeit und in der Gesellschaft dar. Und angesichts von Millionen Menschen, die arbeitsbedingte Erkrankungen oder Unfälle erleiden, ist dies ein Thema für alle erwerbstätigen Menschen und ihre Gewerkschaften. Die Investitionen müssen menschenwürdige Arbeitsplätze für Pflegekräfte garantieren, unter umfassender Achtung ihrer Rechte bei der Arbeit, und sie brauchen den Schutz und die Absicherung, die eine Gewerkschaftsmitgliedschaft bietet.”
Sharan Burrow, Generalsekretärin, IGB

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