IGB-Vorstand beschließt ehrgeizige und umfassende Maßnahmen zum Klimawandel und nimmt neue Mitglieder aus 7 Ländern auf

Der IGB-Vorstand hat gleich zu Beginn seiner dreitägigen Sitzung in Washington einen weitreichenden Plan (...)

Washington DC, 13. Dezember 2007: Der IGB-Vorstand hat gleich zu Beginn seiner dreitägigen Sitzung in Washington einen weitreichenden Plan der internationalen Gewerkschaftsbewegung zur Auseinandersetzung mit dem Klimawandel beschlossen. Der 78-köpfige Vorstand, dem Gewerkschaftsführer/innen aller Kontinente angehören, hat eine Initiative verabschiedet, der zufolge im Rahmen dieses Plans "grüne Arbeitsplätze" unterstützt werden sollen, in Zusammenarbeit mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Internationalen Arbeitsorganisation. Parallel zu der IGB-Vorstandssitzung legt eine 80-köpfige Delegation gewerkschaftlicher Umweltexperten bei der Klimakonferenz auf Bali eine detaillierte Erklärung (EN - pdf) vor, in der die Gewerkschaften ihr Engagement im Bereich des Klimawandels betonen und Maßnahmen für einen "gerechten Übergang" fordern, um dafür zu sorgen, dass die dringend erforderlichen Maßnahmen in fairer und gerechter Weise ergriffen werden. Im Mittelpunkt des Plans steht die Unterstützung des von der Zwischenstaatlichen Sachverständigengruppe für Klimawandel (IPCC) gesetzten Ziels einer Reduktion der Treibhausgase um 85% bis zum Jahr 2050.

"Die sozialen und beschäftigungsrelevanten Aspekte dieser enormen Herausforderung müssen im Mittelpunkt der globalen Anstrengungen stehen, um die erforderliche massive Unterstützung der Öffentlichkeit zu mobilisieren", erklärte IGB-Generalsekretär Guy Ryder. "Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass genügend Investitionen für die Millionen grüner Arbeitsplätze, die geschaffen werden können und müssen, zur Verfügung stehen. Untätigkeit oder unzureichende Maßnahmen bezüglich des Klimawandels hätten drastische Auswirkungen auf die Beschäftigung und die Gesellschaften sowie auf die Struktur des gesamten Planeten", fügte er hinzu.

Die Sitzung des IGB-Vorstandes erfolgt im Anschluss an eine zweitägige Konferenz des Global-Unions-Rates über gewerkschaftliche Organisierung und Tarifverhandlungen, die von der US-amerikanischen Mitgliedsorganisation des IGB, der AFL-CIO, ausgerichtet wurde. Bei der Konferenz, die sich schwerpunktmäßig auch mit Gewerkschaftskommunikation befasst hat, kamen mehr als 200 Spitzenvertreter/innen der IGB-Mitgliedsorganisationen, der Globalen Gewerkschaftsföderationen und des OECD-TUAC* zusammen. Dies war die erste Zusammenkunft dieser Art, und es wurden eine Reihe von Vorschlägen zum Umgang mit den Angriffen der Unternehmen auf das Recht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf eine gewerkschaftliche Vertretung und zur Beeinflussung innerstaatlicher Gesetze unterbreitet, die es den Arbeitgebern ermöglichen, eine Gewerkschaftsmitgliedschaft und Verhandlungen zu verweigern. Über diese Vorschläge wird bei einer Sitzung des Global-Unions-Rates im Januar diskutiert werden, bei der die Aktionsprioritäten für 2008 festgelegt werden sollen.

An die Konferenz schloss sich eine Sonderanhörung des US-Senats an, an der Abgeordnete aus den USA sowie Gewerkschafter/innen aus verschiedenen Ländern teilnahmen, ausgerichtet von Kongressmitglied George Miller und unter Beteiligung der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und des langjährigen Senators Edward Kennedy. Bei der Anhörung wurde über die aggressiven gewerkschaftsfeindlichen Taktiken in den USA diskutiert, die zunehmend ins Ausland exportiert werden. Die Gewerkschaftsvertreter/innen wurden zudem über das Gesetz zur Wahlfreiheit der Beschäftigten (Employee Free Choice Act) informiert, das bereits vom Repräsentantenhaus verabschiedet wurde und einen Versuch darstellt, die grundlegenden Gewerkschaftsrechte der amerikanischen Beschäftigten, die den gewerkschaftsfeindlichsten gesetzlichen Rahmenbedingungen in der industrialisierten Welt ausgesetzt sind, wiederherzustellen.

Bei der Sitzung des IGB-Vorstandes wurden Gewerkschaftsdachverbände aus den Komoren, der Dominikanischen Republik, Irland, Sri Lanka, Thailand, Surinam und Botsuana mit insgesamt einer Million Mitgliedern neu als Mitglieder aufgenommen.

*Vgl. www.global-unions.org


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