Jeff Bezos von Amazon gewinnt die IGB-Abstimmung über den schlechtesten Boss der Welt

Jeff Bezos, CEO von Amazon, wurde beim 3. Weltkongress des Internationalen Gewerkschaftsbundes in Berlin als schlechtester Boss der Welt enthüllt. Der 180 Millionen arbeitende Menschen vertretende IGB tagt gegenwärtig mit 1500 Delegierten aus 161 Ländern in Berlin.

IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow sagte zu dem Ergebnis, dass es zwar viele CEOs gebe, die viel zu wünschen übrig ließen, neun von ihnen aber während des Jahres 2014 besonders aufgefallen seien und daher in die erste internationale Abstimmung der Gewerkschaften dieser Art einbezogen werden mussten.

"Die Macht der Unternehmen ist außer Kontrolle geraten. Die Regierungen beugen sich dieser Macht, wenn ihnen mit dem Abzug von Kapital gedroht wird. Die Habgier des einen Spitzenprozents ist ihnen wichtiger als das Wohlergehen der übrigen 99 Prozent.

Wir haben daher beschlossen, aufzudecken, was dieses Phänomen eines schlechten Bosses u.a. ausmacht: Untergrabung der Demokratie und der Arbeitnehmerrechte, Unterstützung von Sklaverei und Kafala.

Amazon ist auch in Deutschland tätig und behandelt seine Beschäftigten wie Roboter. Das Unternehmen macht kein Geheimnis daraus, dass es Beschäftigte in nur wenigen Jahren durch Roboter ersetzen wird. Ein weltweit tätiges reiches Unternehmen, das die Menschenwürde und die Rechte erwerbstätiger Menschen verachtet.

Jeff Bezos verkörpert die Unmenschlichkeit von Arbeitgebern, die auf das US-amerikanische Unternehmensmodell setzen. Unsere Botschaft an die Großkonzerne lautet, dass das aufhören muss, keine Misshandlung von Beschäftigten mehr", so Sharan Burrow.

Mehr als 20.000 Stimmen wurden für neun Bosse abgegeben, die wegen ihrer Arbeitnehmerrechtsverletzungen und anderer negativer Aktivitäten für die Beschäftigten ausgewählt worden waren. Von Steuerhinterziehung über Drohungen bis hin zu Versuchen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, die "Schurkenliste" der schlechtesten Bosse symbolisiert die übelsten globalen Exzesse der Geschäftswelt.
Amazon steht in vorderster Front, wenn es um Steuerhinterziehung und schlechte Arbeitsbedingungen geht.

  • Die Beschäftigten in den Logistikzentren legen 15 Meilen/24 km am tag zurück.
  • Regelmäßig müssen Beschäftigte von Krankenwagen abgeholt werden.
  • In Deutschland kämpft ver.di für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen für diese Beschäftigten.

"Die Beschäftigten in den Amazon-Logistikzentren müssen digitale Geräte am Arm tragen, mit denen jeder ihrer Schritte überwacht wird. Es gibt keine konkreten Vereinbarungen über Pausen oder das Arbeitstempo, und Mobbing und Schikanen sind extrem verbreitet. Die Beschäftigten werden gerügt, wenn sie nur miteinander reden oder eine Verschnaufpause machen", kommentiert Sharan Burrow.

Wegen unehrenhaften Verhaltens erwähnt wurden Herr X von einer großen Fluggesellschaft und Rupert Murdoch, Verwaltungsratsvorsitzender und CEO von News Corp.

Der CEO von Qatar Airways hat die Gewerkschaften für die weltweite Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht und in einem Interview mit Arabian Business (Mai 2013) gesagt: "Wenn es keine Gewerkschaften gäbe, dann gäbe es dieses Problem mit der Arbeitslosigkeit in der westlichen Welt nicht."

Weitere Kandidaten bei der Abstimmung waren:

  • C. Douglas McMillon, CEO Wal-Mart Stores
  • Jamie Dimon, CEO JP Morgan Chase
  • Loyd Blankfein, CEO Goldman Sachs Group
  • Charles Koch, CEO Koch Industries
  • Lee Kun-Hee, Chairman Samsung Group
  • Ivan Glasenberg, CEO Glencore Xstrata