Welttag für menschenwürdige Arbeit 2010

Am 7. Oktober machen die Gewerkschaften weltweit mobil, um die globale Wirtschafts- und Beschäftigungskrise in den Griff zu bekommen und eine grundlegende Reform der Weltwirtschaft zu fordern. Die Organisatoren von mehr als 285 Aktivitäten haben bereits Informationen zu ihren Aktionen auf der speziell für den Welttag eingerichteten Internetseite gepostet.

Bei den diesjährigen Aktionen geht es vorrangig um drei zentrale Forderungen:

‐ Zur Überwindung der Krise und zur Armutsbekämpfung sind Wachstum und menschenwürdige Arbeit erforderlich und keine Sparmaßnahmen.

‐ Qualitativ hochwertige öffentliche Dienstleistungen müssen erhalten bleiben.

‐ Der Finanzsektor muss für den von ihm verursachten Schaden aufkommen.

Die Aktionen am 7. Oktober umfassen u.a. rund 50 Aktivitäten in Japan; Märsche, Konferenzen und Jugendtreffen in verschiedenen afrikanischen Ländern sowie Zusammenkünfte und Mobilisierungsaktionen in ganz Russland und der Ukraine. Auch in Lateinamerika finden verschiedene Aktivitäten statt, wie etwa Initiativen der Gewerkschaften in Peru und Chile, um die offizielle Anerkennung des Welltages für menschenwürdige Arbeit seitens der Regierung durchzusetzen. Diese Aktionen folgen im Anschluss an Massendemonstrationen in Europa in der vergangenen Woche, einen großen Marsch von Gewerkschaften sowie Bürger- und Menschenrechtsgruppen am 2. Oktober in den USA sowie Aktivitäten der Bildungsgewerkschaften weltweit am 5. Oktober, dem Weltlehrertag.

Da jugendliche Beschäftigte besonders schwer von den Turbulenzen auf den Arbeitsmärkten und den drohenden Kürzungen im Bildungswesen betroffen sind, wird die Gewerkschaftsjugend bei vielen Aktionen federführend sein, indem sie beispielsweise "Flashmobs" und soziale Netzwerke nutzt, um den Plänen der Gewerkschaften für eine Konjunkturerholung ihren Stempel aufzudrücken. Ferner werden Gewerkschafterinnen-Netzwerke auf den weltweiten Trend in Richtung auf prekäre und befristete Beschäftigungsformen sowie Gelegenheitsarbeiten aufmerksam machen, durch die der Lebensstandard von Frauen in aller Welt ernsthaft untergraben wird.

"Der dritte jährliche Welttag für menschenwürdige Arbeit ist der Höhepunkt zehntägiger Mobilisierungsaktionen der Gewerkschaften auf allen Kontinenten. Er zielt darauf ab, die Regierungen unter Druck zu setzen, damit sie nach positiven Lösungen für die Krise suchen, anstatt lediglich die Staatsausgaben zu kürzen, um die Finanzmärkte zufriedenzustellen. Es bedarf guter Arbeitsplätze und sozialer Schutzmaßnahmen, um die Menschen wieder in Arbeit zu bringen, bedürftige Familien zu unterstützen und das Fundament für nachhaltiges Wachstum und die Konsolidierung der Staatsfinanzen zu schaffen", so IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow, die gemeinsam mit IGB-Präsident Michael Sommer auf einer Sonderkonferenz in Berlin spricht. Das Thema der von der deutschen Mitgliedsorganisation des IGB, dem DGB, organisierten Konferenz lautet "Umdenken – Gegenlenken – Die Krise überwinden, Kapitalismuskongress II".
Sharan Burrow speech

Sharan Burrow video message

For more information, please contact the ITUC Press Department on: +32 2 224 0204 or +32 476 621 018