Drei Viertel der Menschen weltweit wollen, dass die Regierungen etwas gegen den Klimawandel tun

Die überwältigende Mehrheit der Menschen befürwortet staatliche Maßnahmen zum Klimaschutz. Die Staats- und Regierungschefs sind somit gefordert, sich im Dezember 2015 auf ein Klimaabkommen zu verständigen, das uns eine Chance gibt, den Temperaturanstieg auf 2 °C zu begrenzen.

Die Menschen überall auf der Welt wollen, dass ihre Regierungen die Umweltverschmutzung, die den Klimawandel verursacht, in den Griff bekommen. Die in 14 Ländern durchgeführte Weltweite Umfrage des IGB hat ergeben, dass 73 Prozent der Menschen wollen, dass die Regierungen mehr tun, um die den Klimawandel verursachende Umweltverschmutzung zu begrenzen.

Am deutlichsten wird dies in Brasilien, Südafrika, Russland, Italien und Indien. Dort haben sich 80 Prozent oder mehr der Befragten für staatliche Maßnahmen ausgesprochen.

"Wir wissen, dass die wissenschaftlichen Ergebnisse eindeutig sind. Ohne umgehende und ehrgeizige Maßnahmen wird es in diesem Jahrhundert zu einem Temperaturanstieg um 4 °C oder mehr und zu unwiderruflichen Klimaänderungen kommen.

Die Ökonomen haben gesprochen. Der finanzielle Schaden aufgrund der Erderwärmung wird die Welt wesentlich mehr kosten als zuvor angenommen", unterstreicht IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow.

Den ArbeitnehmerInnen und ihren Gewerkschaften kommt eine maßgebliche Rolle beim Schutz der Arbeitsplätze in vorhandenen Betrieben und Branchen zu. Dazu bedarf es eines industriellen Wandels, der Organisierung der Beschäftigten in hochwertigen neuen Jobs in der grünen Wirtschaft und der Forderung nach einem gerechten Übergang, der dafür sorgt, dass niemand zurückgelassen wird.

Im Vorfeld des Klimagipfels im Dezember in Paris werden die Menschen in Hunderten Ländern von ihren Staats- und Regierungschefs fordern, dass sie sich zu einem überzeugenden globalen Abkommen zum Klimaschutz verpflichten.

"Durch den Klimawandel sind Tausende Arbeitsplätze gefährdet. Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze", so Burrow.

Hurrikan Sandy hat in den USA 150.000 ArbeitnehmerInnen den Job gekostet, und allein in New Jersey gingen 2012 insgesamt 11.000 Arbeitsplätze verloren.

Von Taifun Hagupit, der die Philippinen im Dezember 2014 heimgesucht hat, waren rund 800.000 ArbeitnehmerInnen betroffen, deren Existenzgrundlagen beeinträchtigt oder die über Nacht arbeitslos wurden.

2015 hat die Gewerkschaftsbewegung die Möglichkeit, dreigleisig aktiv zu werden, um Arbeitsplätze und unseren Planeten zu schützen:

  • Ein solides globales Klimaschutzabkommen in Paris, das den Weg für einen Beschäftigungs- und Investitionsboom sowie für die Verhinderung von Klimakatastrophen ebnet;
  • Innerstaatliche Beiträge und Zusagen von Regierungen, bei denen wir ehrgeizigere Ziele heraushandeln können;
  • Maßnahmen zum Klimaschutz an Arbeitsstätten und in Sektoren mit Beschäftigten und Gewerkschaften durch Dialog, Konsultationen und Tarifverhandlungen.

"Wir haben ein Recht darauf, mit am Tisch zu sitzen, wenn es darum geht, das Weltklima zu stabilisieren, indem wir uns einer Zukunft ohne Kohlenstoffemissionen nähern.

Dieser Wandel muss durch Maßnahmen für einen gerechten Übergang untermauert werden. Wir haben unsere Rolle bei den UN-Verhandlungen gespielt und für Zusagen gekämpft und diese auch erhalten. Diese Zusagen müssen jetzt eingehalten und im Dezember 2015 in das Abkommen von Paris übernommen werden.

Das bedeutet, dass kohlenstoffabhängige Gemeinschaften und ArbeitnehmerInnen nicht gezwungen werden dürfen, die Kosten des Wandels zu tragen. Wir werden für eine angemessene Finanzierung dieses Übergangs kämpfen, ebenso wir dafür, dass die ärmsten und schwächsten Nationen in der Lage sind, mit den Auswirkungen des Klimawandels fertig zu werden", erklärt Sharan Burrow.

ENDE

Den IGB-Frontlines-Bericht lesen, Klimagerechtigkeit: Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze.

Hier die Klimaschutzkampagne der Gewerkschaften unterstützen und die Petition für Klimagerechtigkeit unterschreiben: http://act.equaltimes.org/unions4climate

Weltweite Umfrage des IGB 2014, Feldarbeit: TNS Opinion
Frage: Sollte die (NATIONALITÄT) Regierung in den folgenden Bereichen Ihrer Meinung nach mehr, genauso viel wie derzeit oder weniger tun:
Verminderung von Umweltverschmutzung, die zum Klimawandel führt

Land Mehr tun % Genauso viel wie derzeit % Weniger tun %
Brasilien 93 7
Südafrika 88 7 5
Russland 87 9 4
Italien 85 11 4
Indien 80 6 14
China 74 5 21
Kanada 73 22 5
Japan 73 17 10
Deutschland 70 22 8
Belgien 68 21 11
Frankreich 63 27 10
Australien 62 26 12
USA 60 23 17
UK 56 33 11

Die zwischen dem 8. und dem 19. Januar 2014 in 14 Ländern durchgeführte Umfrage basiert auf 14.006 Antworten.