Count Us In – Kongress macht konkrete Zusagen für Frauen in Führungspositionen

Zweiundsechzig Gewerkschaften machten erstmals konkrete Zusagen bezüglich der Erhöhung der Zahl und des Einflusses von Frauen in ihren Organisationen, womit sie den festen Entschluss des IGB-Weltkongresses, die Rechte der Frauen und deren Gleichstellung voranzutreiben, zum Ausdruck bringen.

Ziel der Kampagne Count Us In! ist es, zu erreichen, dass 80 Prozent der Mitgliedsorganisationen des Internationalen Gewerkschaftsbunds bis zum Jahr 2018 einen Anteil von 30 Prozent Frauen in ihren entscheidungstragenden Gremien haben.

Bis zum Ende des 3. IGB-Weltkongresses, der diese Woche in Berlin stattfindet, werden sich 100 Mitgliedsorganisationen zu diesem Ziel verpflichten und 62, darunter der Japanische Gewerkschaftsbund (RENGO) und der Italienische Gewerkschaftsbund (CGIL), haben diese Zusage bereits verbindlich gemacht.

„Die Botschaft der Frauen ist klar: Bezieht uns in die Arbeitnehmerschaft ein, bezieht uns in Gewerkschaften ein und bezieht uns in Führungspositionen ein!“

„Die Beschäftigung von Frauen ist der schnellste Weg, um Wachstum und Produktivität voranzutreiben.“

„Wäre der Frauenanteil in der Arbeitnehmerschaft gleich groß wie der Anteil der Männer, würde das BIP beträchtlich steigen, etwa um 4 Prozent in Frankreich, 8 Prozent in Japan und 34 Prozent in Ägypten. Und die Arbeitnehmer, die in der Pflegewirtschaft benötigt werden, um die Einbeziehung voranzutreiben, haben einen positiven Beschäftigungseffekt“, so Sharan Burrow, IGB-Generalsekretärin.

Gewerkschaften, die sich zu dem Ziel der 30 Prozent verpflichten, das nach der IGB-Satzung das erforderliche Minimum darstellt, müssen auch einen fünfprozentigen Anstieg des Anteils von Frauen im Mitgliederbestand jedes nationalen Zentrums anstreben.

Zeitgleich zu dieser Initiative strebt der IGB an, innerhalb der nächsten vier Jahre 20 Millionen neue Mitglieder anzuwerben.

Lucilene Binsfeld von der Central Única dos Trabalhadores (CUT) in Brasilien sprach beim Kongress über praktische Schritte, die Gewerkschaften ergreifen können, um mehr Frauen einzubeziehen, etwa, Sitzungen zu Zeiten abzuhalten, die auch günstig für Frauen mit kleinen Kindern sind, oder Kinderbetreuung anzubieten, wie das bei Veranstaltungen des kanadischen Gewerkschaftsbunds der Fall ist.

Susan Hopgood, Vorsitzende der Bildungsinternationalen und Bundessekretärin der Australischen Bildungsgewerkschaft (Australian Education Union (AEU)), warnte davor, dass Rechte, die unmittelbar Frauen betreffen, auch weiterhin die ersten wären, auf die bei Verhandlungen verzichtet würde, wenn Frauen nicht entsprechend in den höchsten Gewerkschaftsebenen vertreten wären.

http://www.ituc-csi.org/count-us-in