IGB nimmt internationale Untersuchung von Angriffen auf Arbeitnehmerrechte auf

Löhne, Renten, Sozialversicherung und das Recht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf gewerkschaftliche Vertretung und Kollektivverhandlungen stehen wieder einmal unter Beschuss.

Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) lanciert die weltweit erste internationale Untersuchung, da Löhne, Renten und Sozialversicherung sowie das Recht auf gewerkschaftliche Vertretung und Kollektivverhandlungen erneut Angriffen ausgesetzt sind.

Der Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation „World at Work Report 2012” zeigt auf, wie die Arbeitnehmerrechte von Regierungen zwischen 2008 und 2012 unter dem Deckmantel der Wirtschaftskrise ausgehöhlt wurden.

- Durch 60% der von Regierungen verabschiedeten Arbeitsmarktreformen wurden Arbeitnehmerrechte beschnitten.
- 15 von 25 Ländern haben aus wirtschaftlichen Gründen laxe Rechtsvorschriften für Kollektiventlassungen
- Durch 65% der Arbeitsmarktreformen wurden die Rechte von Zeit- und Leiharbeitnehmern beschnitten

„Regierungen werden den Erfordernissen der arbeitenden Bevölkerung nicht gerecht, da sie an gescheiterten wirtschaftlichen Strategien festhalten. Der Gesellschaftsvertrag zwischen Volksvertretern und Bürgern existiert nicht mehr.

In vielen Ländern werden die politischen Strategien immer mehr vom Finanzsektor und großen Konzernen diktiert, da sie der Weltwirtschaftskrise trotzen,“ so Sharan Burrow, Generalsekretärin des IGB.

Die Mitglieder der vom IGB eingesetzten Untersuchungskommission werden sich nun mit Berichten aus erster Hand von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus Bulgarien, Griechenland, Indonesien, Mexiko, Portugal und Rumänien befassen.

„Wir machen derzeit mobil, um Grundrechte in Ländern, in denen die Arbeitnehmerrechte erneut unter Beschuss geraten sind, zu verteidigen. Politiker müssen verstärktes Engagement zeigen und an die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer denken“, so Sharan Burrow.

Die internationale Untersuchungskommission des IGB setzt sich aus bedeutenden Persönlichkeiten zusammen, u.a. Jay Naidoo, Gründungsmitglied der COSATU, Poul Rasmussen, ehemaliger Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europas und Maria Helena Andre, ehemalige Arbeitsministerin von Portugal.

Der IGB führt fünf globale Bedrohungen für die Arbeitsbedingungen und die Rechte der Arbeitnehmer an:

- nicht regulierte Finanzsysteme und Anleihemärkte sowie Ratingagenturen, die die Macht haben, Regierungen zu beherrschen und Ausgabenkürzungen aufzuerlegen;
- übereiltes Ergreifen von Sparmaßnahmen durch europäische Regierungen;
- Vorantreiben einer arbeitnehmerfeindlichen Ideologie insbesondere durch die Amerikanische Handelskammer;
- das Vermächtnis des Weltbankprojekts ‘Doing Business’ und des OECD-Berichts ‘Going for Growth’ und
- die Auflagen des IWF und der EU-Kommission, durch die Rechte beschnitten werden.

Ende

Mitglieder der globalen Untersuchungskommission: Michael Sommer, Präsident des IGB; Sharan Burrow, Generalsekretärin des IGB;
Maria Helena Andre, Abgeordnete, ehemalige Arbeitsministerin von Portugal; Jay Naidoo, Gründungsmitglied und Generalsekretär der COSATU, ehemaliger Minister für Kommunikation von Südafrika,
Poul Nyrup Rasmussen, ehemaliger Premierminister von Dänemark und Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europas.

Im Jahr 2012 werden Anhörungen in sechs Ländern stattfinden, u.a. am 7. Mai in Rumänien, am 10. Mai in Indonesien und am 14. Mai in Mexiko.

Die Kommission wird dem Allgemeinen Rat des IGB im Oktober Bericht erstatten.
tre des communications d’Afrique du sud ; Poul Nyrup Rasmussen, ancien Premier ministre du Danemark et ancien Président des Socialistes européens.

For more information, please contact the ITUC Press Department on: +32 2 224 0204 or +32 476 62 10 18

Photo: Steffe